Und so legten Marion und ich uns auf das eine Lager, Thorsten auf das andere.
Mitten in der Nacht weckte mich Marion. Thorsten blickte staunend nach draußen.
„Schau Stefanie ist das nicht wunderschön“
Draußen konnten wir vier Bäume erkennen die wie in einem offenen Bogen zueinander standen.
Dort schwirrten lauter golden und silbern schimmernde Schmetterlinge hin und her. Einige flogen aufeinander zu, und hielten sich im Fluge aneinander fest,
und fingen an miteinander zu tanzen. Immer mehr Paare fanden sich nun, es sah aus als ob sie ihren Hochzeitstanz vollführten.
Die Pärchen bestanden je aus einem goldenen und einem silbernen Schmetterling, so dass es wohl ein Männchen und ein Weibchen sein musste.
Nach und nach flatterten einzelne Paare davon, in der Nacht waren sie bald verschwunden.
„Was werden wir hier noch alles erleben, ich bin wahnsinnig gespannt was als nächstes passieren wir.“
Thorsten konnte kaum glauben was er gesehen hatte.
„Nun lasst uns wieder schlafen gehen und am Morgen darüber reden.“
Ich hatte es gesagt und ging wieder zurück um mich wieder hinzulegen, die anderen folgten meinem Beispiel.
Es war früher Tag als wir erwachten, zwischen den Bäumen sah man die Sonne die am Himmel langsam empor stieg.
Auf dem Tisch standen kleine Schälchen die mit den perlenförmigen Früchten gefüllt waren. Sie schwammen in einer Flüssigkeit die die Farbe von Honig hatte.
„Schaut jemand hat uns ein Frühstück bereitet. Ob das wohl unser alter Baum gewesen ist.“
Marion setzte sich und nahm den kleinen Holzlöffel der danebenlag. Zuerst vorsichtig, dann jedoch mit großem Apettit, nach kurzer Zeit war das Schälchen leergegessen.
Thorsten und Steffanie taten es Marion nach, auch bei ihnen waren die Schälchen im Nu leergegessen.
„So ein köstliches Müsli habe ich noch nie bekommen.“
Marion war begeistert und auch Thorsten und ich waren angetan von dieser kleinen Leckerei.
„Lasst uns nach unten gehen, es wird Zeit das wir uns auf den Weg machen.“
Thorsten hatte es gesagt, und machte sich daran den Rucksack aufzuheben und ihn auf den Rücken zu schnallen.
Wir liefen die Treppen herunter und schlossen hinter uns die Tür. Nachdem sie geschlossen war konnte man nicht mehr erkennen, dass sie einmal da gewesen war.
„Wir danken dir Baum für deine Gastfreundschaft“ riefen wir
Außer einem leisen Seufzen das aus dem Blätterdach zu kommen schien war nichts zu hören. So machten wir uns auf den Weg. Langsam gingen wir durch den Wald. Nach gut einer Viertelstunde, hatten wir den Wald hinter uns gelassen. Der Weg führte uns weiter nach oben. Nur vereinzelt standen hier noch Bäume. Hier gab es fast nur Büsche und Sträucher. Ein kleiner verkrüppelter Bergahorn stand genau dort, wo der Weg zu Ende war.
Dort wo er endete begann nun ein Trampelpfad, der immer wieder links und rechts von Steinen markiert wurde.
Hier oben gab es nun keine Bäume mehr, nur eine dünne Grasschicht bedeckte hier den Boden. An kleineren und größeren Felsbrocken ging es nun immer steiler den Pfad entlang. Von hier aus mochten es noch gut fünfhundert Meter bis auf die Spitze des Berges gehen.
Am Berg zogen dicke Wolken entlang, von der die Bergspitze eingehüllt war, sodass wir sie von hier unten nicht erkennen konnten.
Am Mittag hatten wir eine Plattform erreicht, die uns als Rastplatz diente um uns ein wenig auszuruhen und unseren Hunger zu stillen.
Von hier aus konnten wir weit ins Land sehen, das Tal und die Stadt lagen nun schon tief unter uns. Von hier oben konnte man auch den geschwungenen Verlauf des Flusses wunderbar betrachten. Von hier sah das Wasser sauber aus und hatte eine hellblaue Färbung.
„Schaut euch das an, ist das nicht ein wunderschöner Ausblick, da unten der Fluss, die Stadt und das Tal und da oben die in Wolken verhüllte Bergspitze.“
Ich drehte mich zu Marion und Thorsten und strahlte vor Freude über den Ausblick den wir von hier oben hatten.
Die Sonne schien, ein leichter Wind wehte, genau so hatten wir uns das Wetter für diesen Ausflug gewünscht.
„Ja es ist wirklich ein schöner Anblick Stefanie, das war eine tolle Idee hier hoch zu kommen.“
Weiter ging es auch der Trampelpfad war verschwunden. Ab und zu war es hier nun so steil das wir kleine Felsen auf allen Vieren erklettern mussten. Nur noch nackter Fels war zu sehen.
Immer größere Felswände bauten sich vor uns auf, die Mädchen hatten Mühe mit Thorsten mitzuhalten, der mit schnellen Schritten nach oben stieg.
Am Himmel zogen nun dunkle Wolken auf und auch der Wind frischte auf.
„Hier in den Bergen kommen die Unwetter sehr schnell und es kann gefährlich werden, wir müssen uns beeilen einen geschützten Platz zu finden.“
Thorsten der gesprochen hatte trieb uns nun zur Eile an.
Nach zehn Minuten begann es heftig zu regen, wir hatten unsere Jacken angezogen und die Kapuzen aufgesetzt.
Etwas weiter oben konnten wir einen Felsvorsprung erkennen auf den Thorsten nun zu hielt.
Der Himmel verdunkelte sich zusehends, Blitze zuckten am Himmel. Immer wieder hörten wir Donnerhall und sahen bizarre Blitze schossen bis hinunter auf die Felsen.
Kein bisschen zu früh kamen wir am Felsvorsprung an. Nun begann es wie aus Kübeln zu schütten. Der Regen vermischte sich immer mehr mit kleinen Hagelkörnern, die immer noch größer wurden.
Thorsten hatte eine Spalte gefunden die tiefer in den Fels führte.
„Kommt her, hier ist eine kleine Höhle, die uns Schutz bieten wird.“
Stockdunkel war es hier. Thorsten holte aus seinem Rucksack eine Taschenlampe hervor und blicke sich suchend um.
Seltsamer Weise war in einer Ecke trockenes Brennholz aufgestapelt, als wenn hier schon andere Bergwander hier gewesen waren und einen kleinen Vorrat angelegt hatten.
Dort gab es auch eine aus Steinen errichtete Feuerstelle. Thorsten machte sich daran darin ein Feuer zu entfachen.
Nach einigen Minuten gelang es ihm. Im Schein des Feuers konnte man erkennen, dass diese Nische im Fels etwa 15 Quadratmeter maß. Sie verlief spitz nach oben und in circa zehn Meter Höhe schloss sie sich wieder.
Alle holten nun ihre Rollmatzen und setzten sich um das wärmende Feuer. Alle hatten die nassen Sachen ausgezogen. Thorsten hatte ein Gestell errichtet auf dem die Kleidungsstücke vor dem Feuer trocknen konnten. Nun krochen alle in ihre Schlafsäcke und legten sich auf ihre Matten.
„Ich lege noch einmal Holz nach und dann versuchen wir alle zu schlafen“
Thorsten stand auf und legte wieder einige Holzscheite ins Feuer.
„Nun lasst uns schlafen bei dem Unwetter können wir eh nicht weiter.“
Alle rückten nun ein wenig vom Feuer weg, zogen die Reißverschlüsse ihre Schlafsäcke zu und schliefen einer nach dem anderen ein.