
Nächtliche Befreiung der Ramloks
"Du musst endlich etwas unternehmen Celina. Gelmor muss endlich für seine Untaten bestraft werden. Oder willst du zulassen, dass er immer noch mehr Leben zu Stein verwandelt. Eines Tages wird er uns selber angreifen. Wir sollten nicht darauf warten bis er den Zauberwald niederbrennt oder die Zwerge tötet. Wir sollten angreifen bevor er es tut"
"Nein Baumbath, zuvor müssen wir die Ramloks befreien. Wir könnten abermals die Nacht nutzen um sie zurück zu holen."
"Je eher um so besser. Wir Baumhirten werden in der kommenden Nacht gemeinsam den Fluss überqueren und die drei Zwerge zurück bringen. Doch nur du kannst sie aus ihrem steinernen Gefängnis befreien."
"Das sollte nicht allzu schwer sein, meine Freunde des Waldes."
"So ist es besprochen. Argor soll uns begleiten um uns den Weg zu leiten."
"Gerne werde ich euch helfen die Freunde von Levi zu befreien.
"Und ich werde als kleiner Falke verzaubert an deiner Seite sein Argor."
Kurz vor Mitternacht waren die Baumhirten bereits zum Fluss marschiert. Gerade entdecken sie die zwei Falken am Nachthimmel. Das war das verabredete Zeichen den Angriff zu wagen. Entschlossen marschierten die vier Baumriesen über den Fluss. Mit ihren riesigen Schritten hatten sie schon das düstere Tal erreicht und achteten nicht auf die spitzen Dolche der Wurzeln, sondern trappelten sie einfach nieder. Die schwarzen Lianen wagen es nicht, die Riesen anzugreifen und so liefen sie unbehelligt auf die Felsenwand zu. Für die Baumhirten war es nicht möglich wie die Ramloks den Weg durch den Tunnel zu nehmen, sie mussten notgedrungen die Felsen umrunden um ins Tal der versteinerten Felsen zu gelangen. Celina der kleinere der beiden Falken stieß für einen Augenblick auf die Erde nieder, um sich zu vergewissern das die Zwerge noch lebten. Ein Zeichen genügte von ihr, damit sich Fangol der kleinste der Brüder bückte um die Zwerge zu ergreifen. Schon machten sich alle so schnell es ging auf den Heimweg.
Gelmor hatte jedoch schon erfahren das die Baumhirten es gewagt hatten den Fluss zu überqueren. Durch seine Zauberkugel hatte er ohnmächtig mit angesehen wie die vier Brüder seine versteinerten Ramloks entführten. In Windeseile hatte er seine ganze Armee drachenartiger Wesen an seine Grenzen gehetzt und wartete gebannt bis die Riesen auftauchen würden um den Fluss abermals zu durschreiten. Schon hörte er die schweren Schritte der Baumhirten, unter deren Füße die Erde bebte. Gelmor warf seine gesamte Armee gegen sie um sie mit einem mächtigen Schlag zu vernichten. Mit großen Sprüngen hatten sich die Drachen auf die mächtigen Baumhirten gestürzt, an jedem der vier hingen Dutzende der Urzeitmonster. Doch Baumbath und seine Brüder rissen eine Kreatur nach der anderen von ihren Leibern und schleuderten sie im hohen Bogen durch die Lüfte. Bregalor schleuderte immer wieder große Felsbrocken auf die Feinde und zerschmetterte einen um den anderen feuerspeienden Drachen. Immer mehr von Gelmors Drachen lagen leblos auf dem Boden während sich die Baumgeister mit kräftigen Tritten eine blutige Bahn durch Gelmors restliche Armeen bahnten. Vor Wut halb wahnsinnig schleuderte Gelmor, Fangol dem ersten Baumhirten einen Feuerball entgegen. Sofort stand der Baumhirte lichterloh in Flammen. Der sprang so schnell er konnte auf den Fluss zu und warf sich in die Fluten. Seine Brüder eilten ihm zu Hilfe und richteten ihn wieder auf. Celina sah wie Gelmor einen weiteren Feuerball gegen die Baumriesen schleuderte. Sofort warf sie sich dazwischen und feuerte nun ihrerseits zwei Blitze auf Gelmor ab. Um die Baumriesen vor dem Feuer zu schützen, zauberte Celina einen Gewitterwolke herbei, worauf es wie aus Kübeln zu regnen begann, während die Baumhirten einer nach dem anderen durch den Fluss marschierten.
Gelmor war inzwischen rasend vor Wut geworden und warf sich auf Celina, doch nun kam Argor ihr zu Hilfe. Im Sturzflug schoss er auf Gelmor zu und bohrte ihm seine scharfen Krallen in die Brust. In seinem Rücken schoss Celina einen weiteren Blitz ab und streckte Gelmor damit zu Boden, während Argor versuchte seine Augen zu durchbohren. Mit letzter Kraft gelang es Gelmor den Falken abzuwerfen. Blutend und zerschunden sah er ein, dass der Feind übermächtig war. Blitzartig wich er einige Schritte zurück, warf sich seinen Zaubermantel über und war hinter einer schwarzen Rauchwolke verschwunden.
Glücklich und erleichtert über den unerwartet schnellen Sieg über Gelmor und die gelungene Befreiungsaktion machten sich Argor und Celina auf, um den Baumhirten zu folgen. Am anderen Ufer lagen hunderte Feinde im Staub. Die wenigen überlebenden Drachenwesen fauchten ihnen böse entgegen, doch zogen sie sich langsam zurück um wieder zu ihrem Herrscher zurückzukehren.
"Argor ich muss die Bollerheimer Ramloks
warnen. Gelmor wird auf Rache sinnen. Sie sollten für einige Zeit in meinem Zauberwald Schutz suchen."
"Wie klug du bist Celina. Ja, sie sind völlig schutzlos Gelmors Zorn ausgeliefert."
"Gelmor wird mit großer Kraft zurückschlagen, dessen bin ich mir sicher. Argor du solltest die Baumhirten bitten, all ihre Brüder zu rufen um uns im Kampf beizustehen."
"Das werde ich meine Liebe."
"Bis bald mein Beschützer."
Am Morgen war Celina zurück und blickte mit Argor und Torak auf die versteinerten Kammeraden."
"Die Bollerheimer Ramloks sind auf dem Weg. Sie werden übermorgen eintreffen."
"Einen Tag später werden fast fünfzig Baumhirten im Zauberwald eintreffen. Es sind alle die wir erreichen konnten."
"Gut so, ich danke dir Baumbath, dann werden wir Gelmor für alle Zeit aus seinem Reich verbannen und in Frieden leben können."
"Er hat meinen Bruder angezündet, wehe ihm, er fällt Baumhirten uns lebend in die Hände. Es gab eine Zeit, in der wir zusehen mussten wie hunderte unserer Brüder im Feuer von Zauberern umgekommen sind. Das haben wir noch nicht vergessen."
"Ich bitte dich, das Morden soll ein Ende haben Baumbath, nur wenn es sein muss, soll der Zauberer getötet werden. An euch soll nicht sein böses Blut kleben."
"Du solltest dich um die versteinerten Ramloks kümmern."
"Ja du hast vollkommen Recht Baumbath."
Sie trat vor die versteinerten Freunde um ihre Hand auf den Fels zu legen.
Nun sprach sie leise eine Zauberformel. Lang schien es so, als würde nichts geschehen, bis der Felsen langsam begann sich aufzulösen, wie feiner Sand rieselte er zu Boden und gab Stück für Stück die drei kleinen Zwerge frei, die jedoch ohnmächtig auf die Erde fielen.
"Tarok sie leben und werden wieder gesund. Bringt sie zu Bett, sie werden sehr lange schlafen und anschließend viele Tage der Erholung benötigen um wieder zu Kräften zu kommen."
"Wir sind für immer in eurer Schuld liebe Celina. Du Argor und die Baumhirten habt ihnen das Leben gerettet."
"Auch uns Argor den Baumhirten und mir fällt nun ein großer Stein vom Herzen, da die drei Freunde gerettet sind."
Alle Tannhäuser riefen plötzlich gemeinsam.
"Hurra hurra Celina lebe hoch."
Das rufen wollte überhaupt kein Ende nehmen, bis Levi zu ihr ging.
"Wir Ramloks möchten dich alle zu einem großen Fest einladen, das wir Dir Argon und den Baumhirten zu Ehren feiern und ausrichten möchten. Auch alle eure Freude sind herzlich eingeladen. Wie lautet eure Antwort."
"Noch ist es zum Feiern zu früh lieber Levi, wir sollten damit warten bis sich Gelmors Zorn gelegt hat. Wir glauben, dass er uns nun offen angreifen wird. Ich fürchte es wir zu einem großen Kampf kommen."
"Aber wenn die Schlacht geschlagen ist, und wir siegreich daraus hervorgegangen sind."
"Eine Schlacht muss erst geschlagen werden. Dann ja dann wenn wir den Sieg errungen haben, dann ist es an der Zeit zu feiern."
"Wir Ramloks werden euch in allem unterstützen, was es auch sei. Auch wir möchten ein wenig dazu beitragen, dass Gelmor die gerechte Strafe für seine Missetaten erhält.
"Im Krieg sind es nicht immer die großen Taten, die für einen Sieg entscheidend sind. Manchmal sind es Kleinigkeiten oder kleine Ramloks die den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben lieber Tarok. Wir brauchen euch genauso dringend, wie wir die Baumhirten brauchen um siegen zu können."
Kriegsvorbereitungen
Gelmor hatte sich schnell von den Verletzungen erholt die ihm Argor zugefügt hatte, denn seine Heilkünste waren weit wirksamer als die von Tarok. Nun arbeitete er Tag und Nacht daran, seine so arg geschundene und dezimierte Armee wieder zu vergrößern. Jede Stunde wuchs die Zahl seiner Drachen an, die er gegen Celina und die Baumhirten in die Schlacht werfen würde. Dieses Mal würde er seine fähigsten Krieger im Schutze der Nacht an den schwarzen Fluss bringen. Mit Hilfe ihrer haushohen Wurfkanonen wollte er den Zauberwald und die vier Baumhirten in Brand setzen, so hoffte er, dass nur Argor und die Waldelfe als Gegner übrig blieben. Mit ihnen allein würde er schon fertig werden. Seine Rache würde fürchterlich sein, Celinas Zauberwald und alle Ramloks würde er von der Erde tilgen. Die Fee aber würde er am liebsten lebendig fangen um sie wie ein Tier gefangen zu halten bis sie vor Scham sterben würde. Um Argor musste er sich keine Gedanken machen. Seine Treue würde ihm früher oder später zum Verhängnis werden.
Jede Minute war nun kostbar, Um seine Drachenarmee noch stärker zu machen, hatte Gelmor die Drachen auf Kraft getrimmt. Sie würden schnell sterben, dafür aber um vieles stärker als zuvor sein. Wozu brauchte er sie nach der Schlacht, er konnte wann immer er wollte, neue Drachen erschaffen. Als letztes wollte Gelmor ein dutzend fliegende Drachen erschaffen, um die Baumhirten aus der Luft angreifen zu können. Für eine Stunde zog er sich ins Schloss zurück um die Berichte seiner Helfen anzuhören, wie weit sie mit ihren Arbeiten voran gekommen waren. Obwohl alle das Pensum eingehalten hatten, das er vorgegeben hatte, trieb er sie weiter an, noch mehr Pech, noch mehr Wurfkugeln. Seine Armee war inzwischen größer und bedeutend stärker als die, die die Baumhirten besiegt hatten. Gelmor schöpfte seine Kräfte aus seinem Hass gegen seine Feinde, wie ein Besessener erschuf er Stunde um Stunde weitere Drachen, auch große Steinwesen die mit ihren hammerartigen Armen alles zertrümmernde Ungeheuer waren.
Auch auf der Gegenseite war man nicht untätig geblieben. Die Baumhirten waren gewarnt, hatte Fangol doch einige Äste verloren und sah ziemlich mitgenommen aus, nachdem er Feuer gefangen hatte. Deshalb hatte Baumbath Celina gebeten einen breiten Wassergraben hinter den ersten Tannenbäumen anlegen zu dürfen. Celina hatte nur kurz gelächelt, und den Wassergraben einfach in den Waldboden gezaubert. Er würde sich immer von neuem füllen, soviel auch daraus geschöpft werden sollte, wurde er doch von Gelmors schwarzem Fluss gespeist. Argor war unterwegs um seine Falken herbei zu rufen. Auch sie brauchten Späher die aus der Luft das Geschehen melden konnten. So würde Gelmor keinen überraschenden Angriff durchführen können. Die Baumhirten bauten sich riesige Schilde um Gelmors Feuerbälle abwehren zu können. Noch einmal wollten sie sich nicht dem Feuer aussetzen, war es doch für Baumhirten die größte Gefahr überhaupt. So gewappnet warteten sie gelassen auf das was kommen musste.
Von weitem kündigte ein großer Schatten Argors Rückkehr an, dem eine große Anzahl von Falken folgte.
Inzwischen trafen die ersten Bollerheimer Ramloks im Zauberwald ein. Sogleich wurden sie eingespannt um die Häuschen mit Sand zu bewerfen um sie vor Brandschaden zu bewahren. Andere halfen beim Bau großer Eimer für die Baumhirten. Sie wollten sich vor der Schlacht mit Wasser aus dem Graben übergießen um nicht zu schnell Feuer zu fangen. Am Abend des zweiten Tages waren die ersten acht Baumhirten eingetroffen, die von den vier Brüdern herzlich willkommen geheißen wurden. Auch Celina begrüßte die Ankömmlinge, den sie waren neben Argor dem König der Falken die stärkste Waffe die sie in die Waagschale werfen konnte. Wenn Gelmor dem Zauberer tatsächlich über fünfzig Baumriesen gegenüber stehen würden, musste er ein gewaltiges Heer aufbieten können, um sie zu besiegen. Die Falken würden stärker und schneller sein als Gelmors Krähen und konnten auch noch viel höher in die Luft steigen. So war die Gemeinschaft auch in der Luft für alle Eventualitäten gerüstet.
Nun musste nur noch eine Feuerwache eingeteilt werden, diese Aufgabe hatte Celina den Ramloks zugedacht. Einige alte und schwächere Baumhirten sollten im Wald verbleiben um die Hauptbrände zu löschen. Für die kleinen Brände waren die Zwerge wie geschaffen. Nachdem sie mit Tarok und Ramgar dem Oberhaupt der Bollerheimer Zwergen gesprochen hatte, übernahmen die Beiden die Einteilung der einzelnen Gruppen.
Jede Einheit war für einen bestimmten Abschnitt des Waldes zuständig, die meisten waren für den Bereich rund um den schwarzen Fluss abzustellen. Doch wurde die von Gelmor abgewandte Seite des Zauberwaldes nicht vergessen. Auch dort sollte eine Gruppe für eventuelle Angriffe bereitstehen.
Auch Argor hatte eine Idee, wie er mit seinen Falken Gelmor schaden konnte. Während er mit seiner gesamten Streitmacht die Gemeinschaft angreifen würde, wollten Sie das Schloss und die Unterkünfte mit Feuerkugeln aus der Luft bombardieren. Die Baumhirten und Celina waren sogleich dafür. Tarok sollte gleich eine Gruppe einteilen die brennbare Kugeln mit Teer überziehen und an lange Leinen binden sollten. So war es den Falken möglich sie in ihren Schnäbeln bis zu Gelmors Machtzentrum zu tragen. Dann brauchten sie nur noch losgelassen zu werden. Mit etwas Glück und Treffsicherheit würde der Zauberer nach seiner Rückkehr nur noch Trümmer und verkohlte Bauten vorfinden.
Gelmor hatte inzwischen mit viel Gold und noch mehr Versprechungen fünfhundert kampferprobte Söldner angeworben. Die meisten davon sollten seine Lücken schließen um die großen Wurfmaschinen zu bedienen, während Einhundert von ihnen mit Pferden ausgestattet durch die Linien der Baumhirten brechen sollten, um den Zauberwald nieder zu brennen. Danach war es ihre Aufgabe die Baumriesen von hinten anzugreifen, während seine Drachenarmee den Hauptschlag ausführen musste. Wenn sein Plan aufging, und der Zauberwald in Schutt und Asche lag, würde er Celina auf sein Schloss bringen um sie für immer gefangen zu halten. So würde ihm auch Argor in die Hände fallen, der sie niemals aufgeben würde. Wenn er noch einen Tag mit dem Angriff warten würde, so stünden ihm über zweitausend Drachenkrieger, siebenhundert Steinwesen und fünfhundert Söldner zur Verfügung. Dies war eine Streitmacht die es seit den alten Schlachten zwischen Zauberern und Drachen auf der einen Seite und Menschen, Elfen und Zwergen auf der anderen Seite nicht mehr gegeben hatte.
Gelmor war sich nun sicher, dass er siegreich aus der Schlacht hervorgehen würde. Morgen, noch bevor die Sonne aufgehen würde wollte er angreifen. Als erstes mussten die Wurfmaschinen am Fluss stehen.
"Lordur die Wurfmaschinen müssen in Marsch gesetzt werden. Du bürgst mir dafür, dass sie im Morgengrauen am Fluss stehen. Die Drachen- und Steinwesen sollen sich vor den Maschinen in Stellung bringen. Ich bilde mit den hundert Reitern die Speerspitze der Angriffswelle."
"Jawohl Gelmor."
"Nun wünsche ich zu ruhen. Ich befehle allen Spähern das ganze Reich nach Feinden abzusuchen. Nun geh und führe meine Befehle aus. Dein Bruder Bragul soll mich eine Stunde vor Sonnenaufgang wecken."
"Ja Herr."
Argors Falken waren von großem Nutzen für die Gemeinschaft, während sie hoch über Gelmors Reich unerreichbar für den Zauberer am Himmel kreisen konnten, wagte es keine einzige Krähe in den Zauberwald von Celina einzudringen. So war die Gemeinschaft der Freunde über jeden Schritt von Gelmors Armeen informiert, während er selber kaum Erkenntnisse über seine Feinde sammeln konnte. Die zehnfach größere Angriffsmacht der Baumhirten würde Gelmor nicht ausgleichen können. Selbst Celina und Argor wurden jede Stunde ruhiger als nun auch die letzten der Baumhirten eingetroffen waren. Sie sollten sich noch tief im Wald verstecken halten, den Gelmor sollte von ihrer Anwesenheit nichts ahnen.
Celina und ihre Freunde hatten alles nur denkbar für den Sieg getan. Nun herrschte eine gespannte Ruhe im Zauberwald. Alle die nichts zu tun hatten waren schlafen gegangen. Argor wachte mit seinen Falken über den Wolken. Celina war an seiner Seite um in seiner Nähe zu sein und sich selbst ein Bild von Gelmors Truppen zu machen. Gespann blicken sie auf die große Schar der Söldner die mit Pferde- und Ochsengespannen die Wurfmaschinen zum schwarzen Fluss brachten. Sie waren auf hölzerne Wagen montiert, an deren hinteren Ende eine löffelartige Stange angebracht war. Mit einer gewaltigen Spannvorrichtung ausgestattet, konnten die Bedienungsmannschaften damit große Brandkugeln viele hunderte Meter weit schleudern. Argor sprach mit Celina darüber.
"Wir sollten dafür sorgen, dass sie nicht zu nahe an den Zauberwald herankommen können."
"Du hast doch schon wieder einen Plan lieber Argor, was hast du dir wieder einfallen lassen."
"Die Baumhirten sollten zu den blauen Bergen laufen und große Felsen sammeln. Sowie die Wurfmaschinen nahe genug sind, sollen sie die Felsen weit über den Fluss werfen. So müssten die Wagen gestoppt werden, ohne dass sie größeren Schaden anrichten können."
"Eine einfache aber sehr wirkungsvolle Methode, ja das ist eine gute Idee, die Baumhirten sollten sofort damit beginnen."
Wenig später machten sich über dreißig Baumriesen auf um am Rande der blauen Berge große Felsbrocken einzusammeln. Im Schutz der Dunkelheit sollten sie über den angelegten Wassergraben getragen werden. Mehrere Male machten sich die Riesen auf den Weg und so lagen nach Einbruch der Nacht ganze Berge von Felsbrocken hinter den letzten Reihen der Tannenbäume bereit.
Während der Nacht brachten die Falken die Nachricht, dass sich nun auch das gesamte Heer von Gelmor aufmachte, an die Grenzen seines Reiches zu marschieren. Die Schlacht sollte also im Morgengrauen beginnen. Eine Stunde später hatte das Heer die Wagen erreicht nun halfen auch die Drachen und die Reiter die schwerfälligen Wagen vorwärts zu ziehen. Schon sah man sie vom Zauberwald langsam näherkommen. Die Drachenarmee und die Steinwesen hatten sich vor die Wurfmaschinen gesetzt und stellten sich in langen Reihen auf. Als letztes war nun Gelmor mit seinen Reitern erschienen. Er wollte mit dem Angriff noch warten bis die Wagen der Wurfmaschinen vor dem Fluss Halt machten. Dann würde er losschlagen.
Am gegenüberliegenden Ufer warteten nun alle Baumhirten darauf, dass die Maschinen noch etwas näher heran kamen, damit sich ihnen keine Möglichkeit bieten würde, die Felsbrocken zu umfahren. Argor wachte hoch oben in der Luft und würde Celina das Zeichen geben wenn die
Das jähe Ende von Gelmor dem Zauberer
Riesen mit ihren Felsbrocken Gelmors Armeen den Weg versperren sollten.
Eine Gruppe der Söldner war den Zugtieren der Wurfmaschinen vorausgeeilt und entzündete große Lagerfeuer, um die Wurfgeschosse in Brand setzen zu können. Bei ihrem Anblick ging ein tiefes Raunen durch die Reihen der Baumhirten. Doch verharrten sie auf ihren Plätzen. Argor war es, der die Schlacht mit seinem Zeichen nun ihn Gang setzte. Celina nickte den Baumhirten zu, worauf alle Riesen ihre Felsen aufnahmen und weit über den Fluss warfen. Gelmor erschrak bei dem plötzlichen Bombardement, denn vier Baumhirten konnten einen solch gewaltigen Steinhagel nicht durchgeführt haben, sie mussten Verstärkung bekommen haben. Die Felsen sprangen bis weit vor die Kriegsmaschinen des Zauberers und versperrten ihnen so den Weg, für sie gab es nun kein Weiterkommen. Nun gab auch Gelmor das Zeichen zum Angriff. Die Hundertschaft der Reiter preschte nun angeführt von Gelmor durch den Fluss und schaffte es durch die Reihen der Angreifer hindurch zu kommen. Hinter ihnen brach sein ganzes Heer los um sich auf die Baumhirten zu werfen, die sich nun mit ihrer geballten Angriffsmacht zur Wehr setzten. Gelmor sah sich nun einem ganzen Wald von Baumhirten gegenüber. Einige Wurfmaschinen hatten begonnen in schneller Folge eine um die andere ihrer Brandkugeln abzufeuern. Da sie den Zauberwald nicht erreichen konnten lenkten sie ihr Feuer nun auf die angreifenden Baumhirten. Doch die vorderen Baumriesen erhoben ihre Schilde woran die meisten der Brandkugeln abprallten. Gelmor selbst versuchte ebenfalls die Baumhirten in Brand zu setzen. Gerade war es ihm gelungen, zwei von ihnen standen lichterloh in Flammen. Doch bildete sich sofort eine Gasse vor ihnen. Schon ergoss sich aus mannsgroßen Kübeln eine ganze Flut von Wasser über ihnen, worauf die Flammen erloschen. Wütend griffen die Hirten nun geschlossen an. Breite Schneisen rissen sie so ihn Gelmor riesige Armee. Die Drachen aber schlugen mit aller Macht zurück. Die größten unter ihnen warfen sich gemeinsam auf die Angreifer, während die kleineren sich ihn Massen auf die Hirten stürzten.
Am Boden schlugen die Steinwesen unaufhörlich auf die Stämme der Hirten ein und rissen ihnen große Wunden in ihre schützende Rinde, die tief in ihr Holz drangen. Nun war auch der Angriff der Baumriesen ins Stocken geraten. Die blutige Schlacht wogte hin und her und der Ausgang war für beide Seiten noch ungewiss. Gelmor hatte es geschafft mit seinen Reitern in den Zauberwald einzudringen. Schon legten die Reiter kleinere Brände und Gelmors Feuerkugeln schossen in die Baumkronen. Plötzlich war Argor und Celina über ihm und drängten ihn mit seinen Reitern zurück. Die zurückgehaltenen Baumhirten übergossen die brennenden Tannenbäume mit einer wahren Sintflut aus den großen Wasserkübeln und die kleinen Ramloks eilten herbei um die kleinen Brandherde mit Wasser und Sand zu löschen. Baumbath war mit einigen Hirten zurückgekommen um der Fee und dem Falken gegen Gelmor beizustehen. Mit ihren großen Armen schlugen sie fast die Hälfte der Reiter von ihren Pferden, worauf die Gestürzten versuchten in wilder Flucht den Fluss zu erreichen. Doch wurden sie von den Hirten eingeholt und erbarmungslos niedergetreten. Gelmor sah sich schon wieder einer Übermacht gegenüber und zog es vor, sich mit den verbliebenen Reitern zu seinen Armeen zurückzuziehen. Mit Genugtuung sah er wie die größten Drachen den Baumhirten mächtig zusetzten und sie bis an den Fluss drängten. Doch kamen nun da die Feuergefahr für den Zauberwald gebannt war, Baumbath und seine Brüder mit den letzten Hirten über den Fluss. Mit gewaltigen Schritten bahnten sie sich den Weg zu den Steinwesen. Jeder der Riesen benutzte einen Stamm als Waffe. Damit hieben und droschen sie unaufhörlich auf die Steinwesen ein, so wurde einer nach dem anderen zerschmettert. Nun waren die Drachen an der Reihe bald lagen viele von ihnen in ihrem Blute doch kannten die Baumhirten keine Gnade. Doch auch die Armee von Gelmor hatte Erfolge erzielt, lag doch über ein Dutzend der Baumhirten schwer verletzt und kampfunfähig am Boden. Auch Celina kämpfte mit einer großen Schar der Drachenwesen. Viele lagen von ihren Blitzen und Pfeilen getroffen, tot vor ihren Füßen. Argor war an ihrer Seite. Mit seinem Schnabel und seinen tödlichen Krallen hatte auch er eine große Anzahl seiner Gegner niedergestreckt. Langsam wendete
sich das Kriegsglück zu Gunsten der Gemeinschaft. Die Drachen wichen Meter um Meter zurück, die Steinwesen gab es nicht mehr, seit Baumbath mit seiner Gruppe blindwütig auf sie eingeschlagen hatte. Die Wurfmaschinen waren im Nahkampf völlig nutzlos und die Bedienungsmannschaften waren längst geflohen. Gelmor wurde langsam bewusst, das auch diese Schlacht verloren gehen würde. Noch einmal schossen seine Feuerbälle auf die Baumhirten zu, doch alle wurden von den Schilden abgefangen. Gelmors Zauberkraft lenkte nun den schwarzen Fluss um, der sich in einer großen Flutwelle auf die Baumhirten stürzte. Doch diese bildeten einen Kreis, hielten sich aneinander fest, und warfen ihre Wurzeln aus um sich damit im Boden festzukrallen. So prallte die Springflut von ihnen ab, und begrub eine lange Reihe seiner eigenen Drachenkrieger die in den Wassermassen jämmerlich ertranken.
Gelmor musste nun einsehen das der Kampf verloren war. Er zog sich auf eine Anhöhe zurück und blickte von weitem auf die tobende Schlacht. Von hier aus war das ganze Ausmaß seiner Niederlage zu erkennen, es würde nicht mehr lange dauern, bis die sich nun wieder formierenden Baumhirten die Drachenarmee niedergerungen hatten.
Auch Argor und Celina verließen das Schlachtfeld. Nun würden die Baumhirten den Rest erledigen. Sie wollten nun gemeinsam mit den Falken den Rückzug der Drachen unmöglich machen. Tarok und seine kleine Gruppe entzündeten gerade die Brandkugel, die an dicken Seilen befestigt waren. Als jeder der Falken eine Feuerkugel im Schnabel trug, machten sich alle auf, das Schloss und die Unterkünfte seiner Truppen niederzubrennen.
Gelmor war bereits im Schloss angekommen und überlegte, was nun zu tun war. Natürlich würde der Feind versuchen ihn zu vernichten. Bald würden Celina, Argor und die Baumhirten vor den Toren des Schlosses auftauchen. Was konnte er noch tun. Fieberhaft überlegte er, doch schien die Flucht die einzige Möglichkeit, um noch mit heiler Haut davonzukommen.
Während er noch nachdachte wie er wenigsten das Gold aus seiner Schatzkammer retten konnte, durchschlugen die ersten Brandkugeln der Falken um Argor das Dach des Schlosses. Bevor er begriffen hatte woher sie kamen und wer sie abgefeuert hatte, brannte das Schloss schon an vielen Stellen gleichzeitig. Unglaublich schnell fraß sich das Feuer durch das Jahrhunderte alte und trocken Holz, meterhoch züngelten die Flammen empor suchten neue Nahrung und fanden sie in den Vorhängen der Fenster und Gelmors Bücher. Entsetzt bemerkte er wie das Schloss erzitterte als nun die Baumhirten mit aller Gewalt die Wände einzureißen versuchten. Bregalor warf großen Felsbrocken gegen die Mauern des Schlosses und die anderen Riesen taten es ihm nach. Schon stürzten die ersten Gebäudeteile des Schlosses in sich zusammen. Gelmor flüchtete in die hintersten Gänge doch brachen von allen Seiten weitere Wände in sich zusammen, da die Baumhirten das Schloss von allen Seiten gleichzeitig belagerten. Ein Felsbrocken stürze vom Dach herab und hätte ihn sicher erschlagen, wenn er nicht im letzten Augenblick zur Seite gesprungen wäre. Doch war ihm dafür ein brennender Dachbalken auf die Schulter gefallen das es ihn von den Beinen riss.
Fluchend und tobend richtete er sich auf und rannte in das Kellergewölbe um sich von dort aus über den geheimen Fluchttunnel dem Angriff zu entziehen. Der Tunnelausgang war hinter hohen Hecken einer Felswand zu verborgen. Da sah Gelmor das ganze Ausmaß der Zerstörung. Die Baumhirten hatten keinen Stein über dem anderen gelassen. Gerade waren sie dabei auch noch die letzten Mauern einzureißen. Sein Schloss und alle Gebäude waren ein einziger Trümmerhaufen. Doch das war nicht wichtig, das konnte er alles wieder aufbauen, er musste sich nur in Sicherheit bringen. Doch Argors heller und langgezogener Schrei hoch droben am Himmel machte ihm klar, dass er entdeckt worden war. Die ersten Baumriesen machten sich auf ihn zu verfolgen während Argor gegen die Sonne auf ihn herabstürzte. Schon bohrten sich seine rasiermesserscharfen Fänge in den Rücken des Zauberers, während die anderen Falken ihre scharfen Krallen in die Brust und Schulter bohrten. Ermattet sank Gelmor wieder zu Boden. Doch sein Ende sollten ihm nicht die Falken noch Argor bringen. Im letzten Moment ließen die Falken von Gelmor ab, denn die Baumhirten achteten nicht auf sie. Mit ungebremster Gewalt waren sie über ihm Baumbath an der Spitze der Wutentbrannten. Seine Erinnerungen von einst waren wieder vor seinen Augen. Zauberer wie Gelmor waren es gewesen die ganze Generationen von Baumhirten in einer einzigen Schlacht in ein Flammenmeer verwandelt hatten. Viele Jahrhunderte waren nötig gewesen um die Wunden dieser Schmach verheilen zu lassen doch nun waren sie wieder aufgerissen worden. Als er mit ansehen musst wie sein Bruder in Flammen stand da entflammte auch in ihm der Hass. Mit seinem letzten Atemzug entfuhr Gelmor sein gellender Todesschrei als Baumbath in ihn ohnmächtiger Wut unter seinen Füßen begrub. Ohne Mitleid trappelte er noch einige Male auf den leblosen Körper um sicher zu gehen, das auch noch der letzte Hauch von Leben aus Gelmor entwichen war.
Mit Genugtuung standen alle Baumhirten um den toten Tyrannen. Wieder war einer der Zauberer zur Strecke gebracht, die so unendlich vielen ihrer Art den Tod gebracht hatten. Dies war die gerechte Strafe für all das Leid, dass er viele Jahre über das Land und deren Bewohner gebracht hatte.
Celina hatte das Ende von Gelmor dem Zauberer aus der Luft mit angesehen. Zum Schluss tat ihr der Zauberer leid, der einen so schrecklichen Tod gefunden hatte. Nun wollte sie zu Argor hinab fliegen, als sie gewahr wurde, wie er seine Flügel verlor und sich zu einem kräftigen jungen Mann aufrichtete. Sprachlos vor Staunen blieb sie vor ihm stehen. Stolz und glücklich stand er vor ihr und blickte der schöne Elfe voller Hoffnung in die Augen. Nun erinnerte er sich daran, das er Gelmors Bruder war, wie sie als Kinder gemeinsam an der Seite ihrer Eltern hier im Schloss die Jungendjahre verbracht hatten, bis Gelmor diese schreckliche Tat begangen hatte. Als Zauberer würde er Celina nun ein möglicher Partner sein. In seinen Träumen waren sie längst ein Paar, zusammen für ein ganzes Leben von allen geachtet und geliebt. Lange Zeit schon war ihr sein Herz zugeflogen, doch hatte er keine Hoffnung sie jemals für sich gewinnen zu können. Freunde sehr gute Freunde waren sie schon lange geworden, aber Liebe war etwas anderes. Nur wenn sie bereit gewesen wäre ihre menschliche Gestalt aufzugeben wäre es möglich gewesen, doch das durfte er weder verlangen noch hatte er gewagte es auszusprechen.
Glück und Frieden
Auch in Celinas Träumen lagen sich Beide schon lange in den Armen. Ja sie wünschte sich darin, dass er sie als Frau begehrte. Wie Celina nun vor Argor stand und in seine Augen blickte, wussten Beide dass sie zusammen gehörten. Argor war es nun, der auf sie zuging und sie an sich drückte. Glücklich lag sie an seiner Brust. So standen die Beiden lange Zeit ohne ein Wort zu sagen glücklich beieinander.
Die Baumhirten standen im Kreis um sie und schwiegen mit ihnen. Nach und nach liefen sie zum Zauberwald zurück um sich um die Verletzten unter ihnen zu kümmern. Erleichtert stellten sie fest, dass einige schwere Wunden davongetragen hatten, viele humpelten und waren an Leib und Seele versengt, doch würden alle Wunden verheilen.
Erst als es Nacht geworden war, kamen Argor und Celina Hand in Hand zurück in den Zauberwald. Sie wollten Tarok die Nachricht vom Tode des Zauberers überbringen. Doch das ganze Dorf der Ramloks wusste schon davon. Alle waren auf den Beinen, beglückwünschten sich und lagen sich erleichtert in den Armen.
Taroks Augen ruhten fragen auf dem jungen Mann an der Seite von Celina.
"Das ist Argor der Nachtfalke und der verzauberte Bruder von Gelmor dem Zauberer."
Eine geraume Zeit schwieg das Oberhaupt der Ramloks, bis er verstanden hatte, was das für die Zwerge für Celina und für Argor selbst zu bedeuten hatte.
"Dann bist du nun Argor der Zauberer und Herr über den schwarzen Fluss und allen Ländereien der in umgibt."
"Ja von nun an bin ich Argor der Zauberer, doch verspreche ich euch allen, dass ich ein gerechter Herrscher über alle meine Untertanen sein werde. Von diesem Tage an sollen alle die in Celinas Zauberwald und in meinem Reich leben glücklich und in Frieden leben."
"Eines Tages musst du im Beisein aller Ramloks deine Geschichte erzählen, wie du Argor der Nachtfalke geworden bist und überhaupt alles.
"Alles zu seiner Zeit, zuerst sollen alle Spuren des Kampfes verschwinden. Celina und ich werden das Schloss meines Vaters neu erstehen lassen. Dann soll ein großes Fest vor dem Schloss für alle Ramloks Baumhirten meine Freunde den Falken und alle Freunde unserer Freunde stattfinden. Nicht um den Sieg zu feiern, sondern die Befreiung aus der Tyrannei von Gelmor meinem Bruder und um eine lange Zeit des Frieden zu feiern die nun folgen wird."
"Es sind dies Worte eines klugen und starken Mannes, ich bin sehr glücklich darüber in dir den Herrscher zu sehen, der die Kraft haben wird für Wohlstand und Glück aller einzustehen.
"Ich danke dir für deine Worte. Doch nun werden wir euch für einige Tage verlassen. Denn Celina und ich haben viel zu besprechen."
Als sie gegangen waren trat Levi mit seinen Freunden zu Tarok. Sorina und Marla standen bei ihren Liebsten und hielten sich an den Händen.
"Wir wollten uns doch noch bedanken, Großvater."
"Dazu werdet ihr noch Gelegenheit haben. Es scheint mir so, als ob Argor und Celina ebenfalls ineinander verliebt sind."
Doch da mussten die beiden jungen Frauen lachen.
"Wie kann man nur so blind sein. Das war keine Verliebtheit, das war tiefe Liebe die in ihren Augen abzulesen war. Sie müssen schon lange so füreinander gefühlt haben."
"Als Falken waren sie gute Freunde, hoffen wir alle, dass sie als menschliche Wesen ein glückliches Paar werden."
Argor war mit Celina zum Schloss seines Vaters geeilt. Mit ihren Zauberkräften war es schnell gelungen die Spuren der Verwüstung zu beseitigen. Die Baumhirten brachten neue Bausteine für das Schloss herbei, die sie aus den blauen Bergen geschlagen hatten. Bald waren Berge behauener Steine herbeigeschafft. Durch die unglaubliche Kraft der Baumhirten und der Zauberkraft war es gelungen die Grundmauern des Schlosses bis zum Morgen wieder zu aufzurichten. Am späten Nachmittag erstrahlte das Schloss in neuem Glanz. Celina machte sich daran das Innere neu einzurichten und Argor sorgte mit den Baumhirten für neue Stallungen und Unterkünfte für die Bediensteten. Neue Wege wurden angelegt und Bäume herbeigezaubert. Rund um das Schloss wuchsen nun Wiesen in denen duftende Blumen und Kräuter blühten.
Argor arbeitete nun mit den Baumhirten daran, das düstere und zerklüftete Tal der bösen Schlingpflanzen einzuebnen. Ein großer See der von Wald umgeben war entstand dort, wo Gelmors verzauberte Bäume und Pflanzen Jadog angegriffen hatten. Als nächstes wurde das weiße Tal der versteinerten Felsen in eine große Wiesenlandschaft verwandelt. Nun rief er Celina zu Hilfe, gemeinsam machten sie sich daran den schwarzen Fluss in einen blauen Fluss mit klarem, sauberem Wasser zu verwandeln in dem wieder Fische und viele andere Tiere leben würden.
Eine Woche später waren weitere Baumriesen angekommen die Tarok und Levi mitgebrachten hatten. Die Beiden hatten sich Sorgen gemacht da Argor und Celina nicht wie versprochen, zu ihnen gekommen waren.
Schon wieder verschlug es ihnen die Sprache. Innerhalb so kurzer Zeit war es Celina und Argor gelungen, den Schauplatz der Zerstörung in eine blühende Landschaft verwandelt. Schon waren die ersten Singvögel in den Bäumen zu hören, und kleine Schmetterlinge flatterten in den Wiesen von einer Blume zur anderen.
"Wie ist das nur möglich Argor."
"Mit Hilfe der Baumhirten und Celinas Zauberkräften war es gar nicht so schwer Tarok. Am Fluss werden für euch kleine Schiffe bereitstehen, damit ihr schneller ins Bollertal kommen werdet. Was sagst du dazu kleiner Levi."
"Sorina und Marla werden euch dankbar dafür sein und alle Ramloks mit ihnen."
"Und wenn du es einmal eilig haben solltest, so rufe nach Argor dem Nachtfalken. Er wird dich durch die Lüfte zu deinem Ziel tragen. So und nun geht ins Schloss und seht nach eurer Herrin des Waldes."
Levi sprang voran, nahm jedes Mal zwei Stufen gleichzeitig und betrat durch das große eisenbeschlagene Eingangstor das Schloss.
Von der Decke der großen Eingangshalle hing ein riesiger Kronleuchter herab. Am Abend würde er den ganzen Raum hell erleuchten. Die Fenster waren mit Vorhängen aus edlem Brokat behangen und ihre Verglasungen zierten Falken die am Himmel ihre Kreise zogen. Der Fußboden war aus schwarzem Granit in die ein Mosaik aus kleinsten farbigen Steinchen eingelegt war. Es zeigte das Wappen von Argors Familie.
Eine geschwungene Treppe die mit einem roten Teppich ausgelegt war führte sie hinauf in den Gästesaal, wo Celina gerade dabei war, die Tafel und das Gestühl mit mehreren silbernen Kerzenständern zu schmücken. Gleich darauf stellte sie eine Vase in die Mitte der Tafelrunde, in der rote Rosen ihren betörenden Duft verströmten. Celina stand in einem langen schwarzen Abendkleid vor den beide Ramloks und war darin genau so schön, wie sich Tarok und Levi eine Prinzessin vorgestellt hatten. Sie hatte sich von einer jungen Elfe in eine strahlende Schönheit verwandelt. Als sie die Beiden endlich bemerkte lief sie auf die Ramloks zu und begrüßte sie voller Freude.
"Ich muss dich um Verzeihung bitten lieber Tarok, aber es war so viel zu tun, das wir dich ganz vergessen haben. Wie gefällt dir Argors neues Schloss."
"Du übertrifft seine wundervolle Arbeit noch Celina. Das Schloss ist einfach unglaublich schön."
"Vielen Dank Tarok, hoffentlich gefällt es Argor meinem Liebsten auch so gut."
"Deinem Liebsten Celina."
"Du hast richtig gehört Tarok. Celina und ich werden heiraten."
Argor war unbemerkt von den drei ins Schloss geeilt um nach Celina und den Ramloks zu sehen.
"Bald werden die Hochzeitsglocken läuten und alle Tannhäuser und Bollerheimer Ramloks, die mächtigen Baumhirten und meine Falken werden dabei sein. Natürlich nur wenn ihr möchtet."
"Und ob wir wollen, keine zehn Pferde könnten uns davon abhalten. Wann ist es denn so weit."
"Wenn die Wunden der Baumhirten verheilt sind, dann wird es soweit sein meine lieben Freunde."
"Dann wird für dich ein großer Traum zu Ende gehen."
"Ja Tarok, doch wird es auch der Beginn eines neuen Traumes mit Celina an meiner Seite sein."Ende.....
Nachtrag:
Die Hochzeitsglocken verbreiteten das Glück von Celina und Argor dem Zauberer über weite Teile des Landes. Die Gäste strömten in Scharen herbei, um bei der Hochzeitsfeier dabei zu sein.
Nachdem die beiden von Tarok die Ringe erhalten hatten, gaben sich beide das Jawort. Nun brach ein gewaltiger Jubelsturm aus, der kein Ende nehmen wollte. Die prachtvolle Feier für das Paar wurde im Gästesaal des Schlosses gefeiert. Kein einziger Platz an der großen Tafel war frei geblieben. Noch viele Jahre sprach man von dieser Hochzeitfeier, den sie sollte wie es sich die Ramloks gewünscht hatten zwei Tage andauern. Und es sollte nicht die Letzte Feier in diesen glücklichen Tagen gewesen sein.
Schon eine Woche später wurde ein neues Fest in Celinas Zauberwald gefeiert. Zum Dank für die Rettung der drei Gefährten und um zwei Verlobungen zwischen Sorina und Levi und Jadog und Marla zu feiern.
Der Zauberwald und Argors Reich gehörten von nun an zusammen. Bald waren viele von den Untertanen seines Vaters zu Argor zurückgekehrt. Von Gelmor dem bösen Zauberer hörte man nie wieder etwas. Seine Untaten waren bald in Vergessenheit geraten, den von nun an lebten alle Menschen und die kleinen Ramloks unter dem Schutz von Argors und Celinas Zauberkräften.