
Knupsi der kleine Marienkäfer war gerade aus seinem Schlaf erwacht. Herrlich hatte er in seinem Bettchen aus frischen Eichenblättern geschlafen.
"Vielen Dank liebe alte Eiche für das weiche Bettchen."
Aus dem Baum ertönte ein tiefes aber freundliches Brummen. Der alten Eiche gefiel es, wenn die Tiere unter seinem Blätterdach schliefen, doch sprach er selten ein Wort. Die Tiere waren der Eiche sehr dankbar, denn wer unter ihr schlief, konnte sicher sein, das ihm kein Leid geschah.
Die Sonne lächelte freundlich vom Himmel herab, als ob sie Knupsi begrüßen wollte.
"Guten Morgen liebe Sonne, hast du auch so gut geschlafen wie ich."
Doch die Sonne antwortete ihm nicht, sie lächelte nur immerzu freundlich auf den kleinen Marienkäfer herab.
"Guten Morgen Knupsi, na, versuchst du wieder einmal mit der Sonne zu sprechen."
Floppy sein Freund das Neunauge hatte sich gerade vor ihm auf eine Goldsternblüte gesetzt und lachte ihn aus."
"Gumo mein Freund Floppy, irgendwann muss sie ja mit mir reden."
"Sie hat noch mit keinem gesprochen, vielleicht kann sie ja gar nicht sprechen."
"Aber Benno die Eiche kann es, du kannst es und ich kann es auch. Da muss die Sonne doch auch sprechen können."
"Ach lieber Knupsi, die Sonne muss überhaupt nichts, ich bin ihr dankbar, dass sie uns wieder so einen schönen Sommertag schenkt."
"Das ist ja auch sehr lieb von ihr. Vielen Dank liebe Sonne."
"Mein Kleiner, du gibst wohl nie auf, oder."
"Wenn man etwas wirklich möchte, sollte man nicht gleich aufgeben."
"Ich habe eine Bitte an dich lieber Knupsi, meine Freundin Mia die kleine Waldmaus hat ihr Zuhause verloren. Sie würde gerne unter Benno leben. Da müsste sie nicht immer Angst vor Räubern haben."
"Da muss sie wohl Benno selber fragen."
"Und du, hättest du etwas dagegen."
"Ich nein, und Benno bestimmt auch nicht, er mag doch alle Tiere."
"Dann schicke ich sie einfach am Abend zu dir."
"Sehr schön Floppy, ich freu mich schon darauf."
"Tschüss Knupsi, bis bald."
"Auf Wiedersehen mein Freund, einen schönen Tag wünsche ich dir."
Kaum war Floppy aus seinen Augen verschwunden, da krabbelte auch schon sein kleiner Freund Moppel auf ihn zu.
"Na du kleine Moppelraupe, schön das du mich besuchst."
"Hallo lieber Knupsi, na du, was machst du so."
"Ach bis eben war mein Freund Floppy hier, ich bekomme heute Abend Besuch."
"Soso, und von wem wenn man fragen darf."
"Von einer kleinen Waldmaus, Mia ist ihr Name."
"Eine neue Freundin von dir?"
"Aber nein, sie würde gerne unter der alten Eiche leben."
"Benno wird nichts dagegen haben, denke ich mal. Ich würde gerne für einen Tag bei dir bleiben, bitte."
"Fein Moppel, da sind wir also zu dritt heute Abend."
"Das wird sicher lustig werden."
"Ach es gibt nichts schöneres, als einen Abend mit Freunden zu verbringen."
Den Nachmittag verbrachten die beiden Freude gemeinsam, Moppel erzählte gerade wie ihn eine Kröte verschluckt hatte. Seine feinen Härchen waren aber so giftig, dass die Kröte ihn sofort wieder ausgespuckt hatte.
"Hahaha, das Gesicht der Kröte hätte ich gerne gesehen."
"Tja, eine Moppelraupe sollte man nicht verspeisen wollen. Das wird ihr eine Lehre sein."
Schon wurde es Abend, die Sonne senkte sich vom Himmel herab und wollte gerade untergehen. Da stand Mia plötzlich vor den Freunden.
"Hallo ihr beiden, ich bin Mia."
"Schön das du da bist Mia, das ist mein Freund Moppel, er wir heute auch hier bleiben. Und die alte Eiche ist Benno, er hat sicher nichts dagegen, wenn du für immer hier bleiben möchtest."
"Guten Abend lieber Benno bitte, darf ich hier bleiben."
Die kleine Maus blickte erwartungsvoll zu der großen Eiche hinauf. Und tatsächlich was Knupsi nicht geglaubt hätte, Benno sprach zu Mia:
"Ich freue mich über jedes Tier, das in meiner Nähe leben möchte Mia. Du bist herzlich eingeladen zu bleiben."
"Vielen Dank lieber Benno, dann habe ich endlich wieder ein Zuhause."
"Benno spricht sehr selten zu uns Tieren, ein tiefes Brummen ja, aber mehr auch nicht."
"Um so schöner, dass er es für mich getan hat Knupsi."
"Ich bin sicher wir werden gute Freunde Mia."
"Ganz sicher werden wir das."
Die Nacht war angebrochen, doch Mia, Moppel und Knupsi saßen noch lange beieinander. Erst weit nach Mitternacht kehrte Ruhe unter der alten Eiche ein. Nun lagen alle drei in ihren weichen Betten, die Benno die Eiche für sie hergerichtet hatte. Auch als der Tag schon lange angebrochen war, blieb es still unter Bennos Blätterdach. Er wollte sich gerade räuspern, da erwachte die kleine Moppelraupe.
"Mia, Knupsi, raus aus den Federn, die Sonne lacht."
"Guten Morgen liebe Sonne."
Die Sonne lächelte freundlich wie immer auf ihn herab. Über Moppels Gesicht huschte ein spöttisches Lächeln. Doch da hatte die Sonne ein Einsehen, der kleine Marienkäfer war so geduldig gewesen:
Guten Morgen Knupsi, wie geht es dir."
Da strahlte Knupsi über das ganze Gesicht, fast hätte er vor Freude weinen müssen. Doch tapfer unterdrückte der Kleine eine Träne.
"Vielen Dank liebe Sonne, mir geht es sehr gut, denn meine Freunde sind bei mir."
"Und der alte Baum wacht jede Nacht über euch, du kannst dich wirklich glücklich schätzen."
"Ich bin auch sehr glücklich, ich habe alles was ich brauche und kann es mit Freunden teilen."
"Mehr braucht man wohl nicht im Leben, kleiner Knupsi."
"Nein mehr braucht man nicht."
Sein bester Freund, Floppy das Neunauge würde staunen. Im Stillen hoffte er, dass er ihn Heute besuchen würde.
*** Ende ***