Erster Teil - Kathrinchen das wilde Stoffpüppchen - fünf Abenteuer
Kathrinchen die kleine Stoffpuppe lebte schon lange im "Kaufhaus Bantel", schon sehr lange schien es ihr wenigsten. Dass sie, ein Püppchen aus Stoff überhaupt lebte, darüber war sie jeden Tag aufs neue sehr erstaunt. Denn Kathrinchen konnte, was sie aber niemals tat wenn Menschen im Kaufhaus waren - sprechen und laufen.
Wenn die Kaufhaustüren geschlossen und alle Mitarbeiter das Haus verlassen hatten, dann erwachte Kathrinchen, das wilde Stoffpüppchen zum Leben.
„Puh! Jetzt aber schnell die Beinchen ausgeschüttelt!!" Sich reckend und streckend, seufzte Kathrinchen etwas zerknirscht über die lange Wartezeit. Den ganzen Tag über hatte sie regungslos am Holzwägelchen gelehnt, doch nun durfte sie sich endlich wieder bewegen. Herr Bantel, der Besitzer des Kaufhauses hatte das Erdgeschoss renovieren lassen. Das musste sie sich unbedingt genauer ansehen. Fröhlich hüpfte und sprang sie der automatischen Treppe entgegen.
„Hahaha, das wird SUPER LUSTIG!!! Nur keine Angst Kati, AB DIE POST!!!“ feuerte sich das kleine Püppchen selber an.
Voller Übermut kletterte das Stoffpüppchen auf den Handlauf der Rolltreppe und rutschte in einem Höllentempo das Geländer hinunter. Auf ihrem pinkfarbenen Kleidchen sitzend bekam sie bei der rasenden Fahrt einen sehr heißen Popo. >Oh, oh, - das wir mir jetzt aber zu bunt< Kichernd bremste sie mit den Händen ab, fiel dabei auf die Treppe und landete purzelnd und kullernd sich kopfüber überschlagend an deren Ende.
„Holter die Polter, Jabadabadu!!!!“
Vor Vergnügen kreischend, quietschend und sich in die Hände klatschend lachte Kathrinchen über das ganze Gesicht, obwohl sie unsanft auf ihrem Stupsnäschen gelandet war.
„Heisa, das hat großen Spaß gemacht!“
Sich wieder auf die Beinchen rappelnd, rannte sie auf den blitzblank polierten Steinplatten der nächsten Treppe entgegen. Wieder kletterte sie nach oben, doch dieses Mal war direkt daneben eine glatte und glänzend runde Stange, die bis ins Erdgeschoß hinab reichte.
„Huiiiiiii, Platz da unten, Ich – komme!!!“ kam es aus ihrem weit geöffneten Strichmündchen hervor, als sie völlig angstfrei wie ein Kätzchen auf die Stange sprang. Mit einem wahren Affenzahn sauste sie dem blitzschnell näherkommenden Boden entgegen
„Heidewitzka Herr Kapitän! Nur Fliegen ist schöner, hahaha!“
Unten angekommen, stauchte es das Stoffpüppchen mächtig zusammen, federte in die Luft, kullerte über den weichen Teppichboden und knallte mit ihrem rothaarigen Köpfchen gegen ein großes Regal.
„Ups, jemand Zuhause, hihihi!“ Sprachs lausbübisch, als ihr von „oben“ kleine bunte Deko- Bällchen entgegenflogen.
„OH DANKESCHÖN hahaha, die sind aber besonders hübsch!“
Gleich danach bekam Kathrinchen aber einen mächtigen Schreck, als für Bruchteile einer Sekunde zwei aufeinanderfolgende grelle Licht- Blitze das spärlich beleuchtete Innere des Kaufhauses durchbrachen.
>Bei allen guten Geistern, was - war - das< Schoss es ihr durch den Kopf und versteckte sich schnell in einem drehbaren Kleiderständer zwischen lauter Sommerkleidern. Noch einmal schossen die grellen Lichter ins Kaufhaus, gerade dahin, wo sie eben noch gesessen und die Bällchen in den Händen gehalten hatte.
>Das sind doch – Lichtblitze von einem Fotoapparat. Ob mich jemand gesehen hat? – BITTE NICHT<
Vorbei war es mit dem lustigen Unfug. Nun traute sich die Stoffpuppe lange Zeit nicht mehr unter dem Kleiderständer hervor. Erst nachdem sie sicher war, das niemand mehr da war, schlich sie auf leisen Sohlen zu ihrer Spielwarenabteilung zurück.
"GESCHAFFT!!! presst sie erleichtert hervor. "UND WENN DOCH JEMAND??? "Erst mal eine Nacht drüber schlafen Katilein. Gääähn, herje, Püppchen bin ich müde .......!"
Heute hatte sie keine Lust im stehen zu schlafen. Schnell hüpfte sie in das Holzwägelchen, das wie als Bett für sie gemacht war. >SUPI<
"Gute Nacht schönes Kaufhaus...!"
Ein paar Augenblicke später war Kathrinchen eingeschlafen und träumte von lustigen kleinen Bärchen die sich für sie im Kreise drehten und mit ihr Blinde Kuh spielten.
Am frühen Morgen erwachte sie durch lautes Stimmengewirr. >Huch! Was zum Kuckuck.....< Eine junge Reporterin mit blitzendem Fotoapparat stand vor ihr, und machte Bilder - wie sie reglos in ihrem Holzwagen lag.
<Ich - rühr - mich - hier - nicht - vom - Fleck< also doch, diese junge Frau hatte in der Nacht Bilder von ihr gemacht.
"Und ich sage Ihnen, das Püppchen ist in der Nacht die Stange hinuntergesprungen!"
Herr Bantel, freundlich wie immer, stand vor der jungen Reporterin und lächelt ihr ein wenig belustigt ins vor Aufregung gerötete Gesicht.
"Da hat ihnen sicher jemand einen Streich gespielt!"
"Aber nein, sehen sie sich doch die Bilder an, sie hat ein Bällchen in der Hand, das aus dem Regal gefallen ist!"
"Ein Stoffpüppchen mit einem Ball, also wirklich Frau Sielfeld, was beweist das schon?"
"Ich habe es genau gesehen und bleibe dabei!"
"Ich mache Ihnen einen Vorschlag, ich schenke ihnen das Püppchen, und wenn es tatsächlich LEBT.... dann bringen sie bitte eine Bericht darüber in ihrer Zeitung. Verzeihung, aber wir Öffnen!!!"
Damit drückte Herr Bantel ihr das kleine Stoffpüppchen in die Hand und führte sie galant zum Ausgang.
"Es wäre eine hübsche Werbung für unser Kaufhaus. Überaschen Sie mich! ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar Frau Sielfeld, Auf Wiedersehen!"
Verdutzt stand Anika Sielfeld vor ihrem knallroten Mini und verstand die Welt nicht mehr.
"Das also ist deine großartige Story, na prima, wirklich großartig Frau Sielfeld!!!"
Kati gefiel die junge Frau und hatte kurz überlegt, wie sie ihr helfen konnte.
"Vielleicht helfe ich dir!" plapperte sie einfach drauf los.
"Donnerschlag...Woow...also doch!"
Anika hatte sich vor Schreck schier auf die Zunge gebissen.
"Hihihi, ja du hast richtig gesehen, und das Püppchen kann auch noch sprechen, da staunst du wohl?"
„Ich…..da bleibt mir die Spucke weg! Ehrlich Püppchen, du würdest mir helfen hast du gesagt, und wie bitte!!!“
„Klaroooo, bring mich wieder ins Kaufhaus, und dann komm am Abend wieder. Mit einer Kamera, da wirst du staunen!“
„Das mach ich doch schon die ganze Zeit kleines Püppchen. Ich bin Anika, hast du auch einen Namen?“
„Ts ts ts, logisch hab ich!“
„……………Und, verrätst du ihn mir?“
„Kathrinchen, das wilde Stoffpüppchen.....hihi, das bin ich!“
Klammheimlich brachte Anika das Stoffpüppchen wieder in die Spielwarenabteilung zurück. Kathrinchen zwinkerte ihr zum Abschied mit einem Auge zu. Am Abend als das Kaufhaus längst geschlossen hatte, stand Anika mit einer großen Kamera wartend vor dem Eingang. Kaum hatte sie Kati entdeckt da wirbelte sie so wild und tollkühn durchs Kaufhaus wie noch nie. Purzelbäume schlagend und über den Boden rutschend pussierte sie mit der laufenden Kamera. Zum Abschluss ging die wilde Kati ganz nah an die Fensterscheiben und machte ihre Zunge herausstreckend einen Kopfstand.
„BÄÄH! Hihihi, hoffentlich reicht das, ich bin platt! Glückseelig lachend lief sie mit geröteten Wangen zu einer kleinen Lüftungsklappe und schlüpfte hindurch.
„Fang mich auf Anika! Heißa, heißa Hoppsasa! Vorsicht fliegendes Stoffpüppchen im Anflug hihihi!“
Geschickt hatte sie ihre neue Freundin aufgefangen.
„Na du traust dich aber was!“
„Ich bin eben….“
„Das wilde Kathrinchen!!!!“ vollendete Anika ihren angefangenen Satz. Da mussten beide lauthals lachen.
„Hihihi, ja genau! Findest du ich war gut!“
"Besser als gut, SUPERKLASSE Kati!!!
"Da werden die Leute große Augen machen!"
"Und was für Augen - sooooooo GROSSE!!!"
Bald sind die beiden berühmt, und müssen vor einer Horde Reportern reiß aus nehmen. Weiter geht in:
Teil 2 - Kathrinchen und Anika bei Großmutter Rosemarie
"Lass uns lieber von hier verschwinden Kathrinchen!"
Gerade als sie aus dem Fenster schaute, klingelte es Sturm an der Haustür.
"Wasn los da draußen?" polterte Kati ihrerseits los
"Eine Horde wildgewordener Reporter, was sonst!"
Na klar, die Fernsehsender hatten Anikas Video gezeigt und die Zeitungen brachten dicke Schlagzeilen über die beiden.
„Wir sind jetzt richtige Berühmtheiten, die rennen uns die Bude ein!“
"Ohjeohje, können wir irgendwie....!"
"Verschwinden meinst du. Aber sicher doch!"
Eilig packte Anika einige Kleidungstücke in eine Reisetasche, klemmte sich Kathrinchen unter den Arm und fuhr mit ihrem knallroten Mini- Cabriolet aus der Tiefgarage.
"Huuuuiiiii, schööön, du fährst ja wie der Teufel Ani!"
"Wenn „ DIE“ - uns erwischen, werden wir sie nicht mehr los!"
"Gib Gas Mädle, gib Gas, dät jetzt dr Herr Bantel saga!"
"Du kannst ja schwäbisch Kati, schau mal an!"
"Freilich ka i des, hihihi! Mir läbat jo em scheena Remstal gell!" plapperte sie in ihrem aufgeschnappten Dialekt weiter und grinste Anika frech- fröhlich ins Gesicht. "Wohin geht’s denn eigentlich?"
"Zu meiner Großmutter Rosemarie, sie wohnt weit genug weg, auf dem Lande! Natur pur....also Kuhmiste, Schweinestall, Pferdeäpfel und sowas..."
„ÄÄH? Versteh nur Bahnhof hihihi!“
„Verstehe Kathrinchen, macht nichts du, kleine Kaufhauspuppe du, es wird dir bestimmt gefallen!“
„Wie ist sie so, deine Großmutter?“
„Oh, sie ist die liebste Großmutter der Welt, ich mag sie sehr!“
>Spinnt die Kleine jetzt?? Was macht sie denn da oben, wohl lebensmüde nee, nee, nee aber auch<
„Kati, komm sofort wieder da runter!“ Während sie auf die Straße geachtet hatte war, Kati einfach auf die Frontscheibe geklettert und saß nun jubilierend, aber dem Wind schutzlos ausgeliefert obenauf.
Juchuuuu!!!!! Geschafft! Eine tolle Aussicht hat man von hier oben, Supiiii!“
„Bist du jetzt völlig durchgeknallt? Das ist gefährlich, bitte komm da wieder runter Kathrinchen!“ >so ein verrücktes Huhn< schimpfte Anika, als sie nun auch noch denn Schäfchen auf der Wiese mit beiden Händen zuwinkte. VERFLICKST UND ZUGENÄHT; schon hatte sie der Wind mit sich fortgerissen. Doch anstatt um Hilfe zu schreien, hörte sie nur ihr fröhliches Stimmchen verhallen.
„Stoffpüppchen flliiiiiiiiiegt!“
Voll auf die Bremse tretend und mit quietschenden Rädern kam Anikas Mini zum stehen. „Kati, Kati, rief sie, sprang über die Tür des Wagens und rannte ihr entgegen. Ist dir was passiert?“
Väterchen Wind machte es eine Weile Freude, sie durch die Luft zu wirbeln, ließ sie aber bald unsanft auf die Erde plumpsen und blies sie auf dem Bauch liegend - quer über die Wiese. Mit dem Köpfchen voran, schlitterte sie nun doch ein wenig verdattert in einen ziemlich schmutzigen Tümpel.
Als Anika heraneilte, sah sie ein pitsche patsche nasses, völlig verdrecktes, aber schon wieder verschmitzt grinsendes Stoffpüppchen auf der Wiese sitzen.
„OIJOIJOI, flieg Püppchen flieg, bloß die Landung...hihihi! Wie ich aussehe, wie ein Schweinchen hahaha. Natur pur…..hast du das gemeint Ani?“
„Du hast ein ziemlich großes Vögelchen, da oben in deinem Kopf, meine kleine Pechmarie….Ja genau, das hab ich gemeint!...Was mach ich jetzt nur mit dir? So kommst du mir nicht in meinen roten Mini.“
„Das bisschen Dreck, hab dich nicht sooo ANICHEN!“
„„NEIN, NEIN, UND NOCHMAL NEIN!“
Sich Kathrinchen weit vom Leib haltend, lief sie zum Kofferraum und holte eine Klopapierrolle hervor. Schon wollte Anika sie damit einwickeln blickte aber in ein empörtes kleines Gesicht.
„NEIN, NEIN, UND NOCHMAL NEIN!“ >hallo, geht`s noch< rief Kathrinchen nun ihrerseits und schüttelte energisch ihr Köpfchen.
„Ok, ok, mal sehen ob ich was Besseres finde?“ Halb in ihrer Reisetasche verschwindend zog Anika ein hübsches Halstuch daraus hervor. „Na das dürfte gehen, und……..zufrieden, die Dame?“
„Hihihi, viel besser Anika, viel besser!“
Endlich, konnte es wieder weiter gehen.
"Das du mir ja brav sitzen bleibst!"
"JA, JA, JA, schon gut!" mäkelte Kati trotzig vom Beifahrersitzt.
Vorbei an alten baumbestandenen Alleen, satten Wiesen und immer wieder kleinen Seen und Tümpeln fuhr Anika über die nun holperig gewordene und mit Schlaglöchern übersäte Straße. An einem kleinen Seitenweg bog sie ab, der sie zu einem alten aber hübsch gelegenen Bauernhäuschen führte.
Großmutter, die sie schon von weitem gesehen und den roten Flitzer ihrer Enkelin erkannt hatte, stand bereits freudestrahlend und winkend vor dem Eingang.
"Oh, was für eine wunderbare Überraschung. Schön, das du zu mir geflüchtet bist!"
"Woher..... weißt du?"
"Stell dir vor mein liebes Kind, selbst wir hier draußen haben Fernsehen und Zeitungen, die gibt es hier auch!!! Du bist ja richtig berühmt geworden, mit diesem Stoffpüppchen. So, aber nun lass dich mal drücken Liebes."
„Hallo liebes Omilein, übrigens, ich habe noch einen Gast mitgebracht, einen ziemlich kleinen um genau zu sein.“
„Doch nicht etwa dieses…….Oh mein Gott Anika, du hast das Stoffpüppchen mitgebracht!“
„Gut geraten, Großmutter! Sie sitzt hier im Mini.“
„Ich habe die Schlagzeilen in den Zeitungen und das Video von dir geradezu verschlungen Kindchen. Aber sag mir- ist sie wirklich, ich meine – lebt sie wirklich???“
„Aber, aber, liebes Omilein, immer hübsch der Reihe nach!“
Kathrinchen hatte den beiden still und reglos zugehört, und lies sich nun bereitwillig von Anika auf den Arm nehmen.
„Das ist also Kathrinchen das wilde Stoffpüppchen, Omi!“
„Die ist ja wirklich genau so niedlich wie im Fernsehen! Hallo kleine Maus."
Das Wohnzimmer ihrer Großmutter war ziemlich altbacken aber doch sehr gemütlich eigerichtet. Auf dem Sofa sitzen platze, es dann aus ihr heraus.
"Nun spann mich nicht länger auf die Folter Kindchen. Was ist mit dem Püppchen?"
"Überlassen wir das doch einfach Kathrinchen, liebe Omi!"
>Soso, nun soll ich also...na gut<
"Also, da sitzt gerade Kathrinchen das wilde Stoffpüppchen auf deinem Sofa, hallo liebe Oma Rosemarie, hahaha!"
>grins, da staunt das liebe Omilein aber< Noch während sie gesprochen hatte, war Großmutter vor lauter Staunen die Brille von der Nase gefallen.
Nachdem Rosemarie sich von ihrem Schreck erholt und tief Luft geholt hatte, lächelte sie Kati freundlich an.
"Na als erstes müssen wir dir wohl ein neues Kleidchen nähen...lass Omi mal machen, meine kleine Maus!"
"Und ein Wollbad braucht sie auch."
"Och neee, brauch ich nich!" >bääh, Seife iigit<
"Oh doch, und ob du das brauchst, keine Widerrede liebes Kathrinchen!"
Da fügte sie sich ergeben in ihr Schicksal. Omi Rosemarie mit ihrer riesigen Brille auf der Nase gefiel ihr sehr. Und die Tiere im Stall würden ihr auch sehr gefallen, da war sie sich sicher.
Teil 3 - Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp.
Noch waren sie keine Stunde auf Omi- Rosemaries Bauernhof, da lag Kathrinchen das Stoffpüppchen schon bis zu den roten Haaren eingeweicht in Perwoll, in einem von Großmutters Wäschekörben.
„Anika, wie lange muss ich noch….?“
„Ich fürchte, du musst noch etwas Geduld haben.“
„Hatschiiiii - Hatschiiiii, doofes Waschpulver!“
„Das hast du dir selber eingebrockt kleines Stoffpüppchen, nun musst du die Suppe auch auslöffeln!
„Wie lange noch Ani?“ >sag schon grrrr…<
„Aber Kindchen, das Waschmittel muss doch erst einwirken, hinterher wirst du noch mit der Bürste gründlich abgeschrubbt!!“ >herrje, nun rede ich schon wie Großmutter<
„Abgeschrubbt, mit einer Bürste!! Oh Nein, HILFEEEEEE!!!
„OH DOCH!!!“
Anikaaaaaaaaa, macht dir unser kleiner Gast etwa Schwierigkeiten?“
„Sie hat wohl ein bisschen Bammel vor der Waschbürste Großmutter!“
„Pah, BAMMEL, ich doch nicht!“ >höchstens ein bisschen…..verflixt…<
„Kathrinchen, dann bekommst du auch dein neues Kleidchen, ich bin fast fertig damit. Aber du musst artig sein!“
„Pööööh, artig sein!!!
„Ich fürchte Großmutter, eine feine Dame wird Kati niemals werden!“
„Möglich, aber viel besser warst du auch nicht, als du klein warst Kindchen!“
„So schlimm war ich???“
„Ein richtiger Wildfang warst du, aber einer zum gerne haben!“
"So mein Püppchen, nun wirst du gebürstet und gestriegelt, hahaha!"
„HILFEEEEEE!!!“
Aber alles Zappeln und Strampeln half nichts. Anika schrubbelte sie von oben bis unten, bis kein einziges Fleckchen mehr zu sehen war.
„DU, Du, Grobian, du bist echt gemein!“
>wie das kratzt und beißt, und juckt.......aufhören!!!<
„Hahaha, halt doch still Kathrinchen, ich bin doch gleich fertig!“
„Grrrrrrr, na hoffentlich!“
„Nana Kati, nur noch abspülen, siehst du sooo, HALT, wirst du wohl... sooo nun bist du wieder ein sauberes Püppchen! Ich fürchte aber, deine roten Haare sind etwas heller geworden.“
Anika musste sie nur noch trocken reiben und die Haare föhnen.
„GESCHAFFT!“
„Schau mal her kleines Mäuschen, hier ist dein neues Kleidchen und die passenden Schuhe hab ich gleich mit genäht. Schlüpf doch gleich mal rein Kindchen!!!“
„Uiii, ist das schööön geworden! DANKESCHÖN Omi Rosemarie.“
„Gefällt es dir wirklich?“
„Jaaaa, sehr!“
Wie angegossen passten ihr die Sachen. Niegelnagelneu sah das Stoffpüppchen wieder aus. Kati betrachtete sich im Spiegel und war einfach nur glücklich. Da musste sie sich gleich bedanken und sprang Omi Rosemarie übermütig an den Hals.
„Danke, Danke, oh danke liebe Omi!“
„HUCH, ....nicht so stürmisch Kindchen, lass noch was übrig von mir hahaha!“ >die ist ja zu drollig die Kleine, einfach süß<
"Hihihi!"
RING-RING-RING, meldete sich lautstark das Telefon im Flur. RING-RING-RING „Komme schon!“ Großmutter lief eilig aus dem Wohnzimmer und nahm ab.
"Hallo, hier Rosemarie Sielfeld am Apparat. (die Hand auf den Hörer legend) Kindchen, es ist dein Verleger--Ja, sie sind hier,.....Da werden sich die beiden riesig freuen.....Nein,...Ja, ich werde es ausrichten...Dankeschön - Auf Wiederhören."
„Neuigkeiten Großmutter?“
„Großartige Neuigkeiten Kindchen! Du sollst einen neuen Bericht über Kathrinchen schreiben. Dafür kannst du die ganze Woche hierbleiben. Das Fernsehen hat sich gemeldet. Sie würden gerne eine Kinderreihe mit deinem Stoffpüppchen drehen UND…ich, ich muss erst mal Luft holen…..schnauf!“
„JUHUU Anika, wir kommen ins FERNSEHEN!“
„Du Kati, nicht wir, aber ich komme natürlich mit!“
„Klaaar kommst du mit. Du bist doch jetzt sowas wie meine Mama, du musst schöön auf mich aufpassen!“
„Diesen Job muss wirklich dringend jemand übernehmen, du kleiner Frechdachs.“
„ICH BIN DOCH, ganz lieb und brav, oder Oma Rosemarie?“
„Kindchen, ich glaube eher, du hast es faustdick hinter deinen Ohren!“
„Hahaha, findest du Omilein!“
„Ja das finde ich Kindchen! Aber man musst dich einfach gern haben, du kleiner Racker. OH, - ich war ja noch nicht fertig. Anika, du sollst dir die Rechte an dem Stoffpüppchen sichern, dich bei Herrn Bantel melden und alles mit ihm besprechen. Das Fernsehen möchte die Reihe im Kaufhaus drehen!“
„Wirklich, das sind tolle Neuigkeiten Großmutter! Und wir dürfen die Woche über bei dir bleiben, bist du dir sicher?“
„Kindchen, ich wüsste nicht, was mir lieber wäre! Sag mal Mäuschen, kannst du reiten?“
„TÜRLICH.... kann ich, im Kaufhaus bin ich oft geritten, auf einem Schaukelpferd!“
„Hahaha, so ein Schaukelpferd ist bestimmt etwas Schönes, aber ein richtiges Pferd ist doch etwas ganz anderes!"
„Pfff, reiten ist reiten Omilein!"
„Na, wir werden ja sehen Kindchen! Weißt du was ein Fohlen ist Mäuschen?“
„Hmmm??? - ein Schaukelpferd vielleicht!“
„Hahaha, genau Kati, ein kleines Schaukelpferd, aber lebendig und mit vier Beinchen dran hihi!“
„Anika, geht doch mit Kathrinchen ein bisschen ausreiten, während ich das Mittagessen koche!“
„Soll ich dir nicht dabei helfen Großmutter?“
„Husch, husch, geht schon ihr zwei, in meiner Küche kann ich dich wirklich nicht gebrauchen!“
„Danke, Großmama, du bist ein Schatz. Kati, wir reiten!“
„Wie heißen denn die Pferdchen Anika!“
„Mein Pferd ist „Dufte Biene“! Und dein Pferdchen heißt Bambina!“
„Hihihi, deines hat aber einen lustigen Namen, „Dufte Biene“ gefällt mir.“
„Logisch, den hat sie ja auch von mir bekommen. Schau nur, ist sie nicht wunderschön?“
„Und groß, soo GROSS, ohje, und da drauf willst du reiten.
„Ts ts, Sie ist eine ganz Liebe!“
„Uiiii Kati, ist das die kleine Bambina, darf ich auf ihr reiten, oooooooh ist die aber hübsch, die Kleine.
Schnell hatte Anika ihre Stute gesattelt und sie und das Fohlen aus dem Stall geführt.
„Willst du nicht lieber bei mir mit reiten Kathrinchen?“
„NIIIE NIIICHT…! Ich bin doch das wilde Kathrinchen, weißt du noch?“
„Kleiner Teufelsbraten der du bist. JA JA, hab`s noch nicht vergessen!“
„Hiihiii.“
„Hopp hopp, hopp, Pferdchen lauft Galopp! Über Stock und Steine, aber brich dir nicht die Beine!“
„UIII wie schööön Anika! Hopp hopp, hopp, Pferdchen lauft Galopp!“
Ganz dicht an der Seite von „Dufte Biene“ ihrer Mutter, trabte die kleine Bambina über Wiesen, Felder und Flure. Kathrinchen lachte was das Zeug hielt, wenn sie wieder mal so richtig durchgeschüttelt wurde. Sich an der noch dünnen Mähne des Fohlens festhaltend, staunte sie, wenn sie an einem uralten Baum, einem stillen See oder an einer Blumenwiese vorbei ritten. Die Stille wurde nur unterbrochen, wenn Kati ein „Oh wie schön“ oder „sieh doch nur Kati“ aber auch ein „Das ist so schön Kati, ich liebe es, das Reiten“ über die Lippen kam. Ihre nun fast rosafarbenen Haare flatterten im Wind, ihr Gesicht war vor Anstrengung und Freude gerötet, und die Sonne lachte beiden Mädchen ins Gesicht.
„Wir sollten langsam zurück, Großmutter wartet mit dem Essen, und ich muss ja auch noch mit deinem Herrn Bantel telefonieren.“
„OCH, SCHADE, ich könnte noch ewig weiterreiten Anichen, es ist herrlich!“
„Das glaub ich gerne Liebes!“
Doch die beiden mussten kehrt machen, und beeilten sich, zu den Stallungen zu kommen. Als diese vor Anika auftauchten vollendete sie ihr vorgetragenes Gedicht.
„Brr, brr, he steh doch, Pferdchen steh! Darfst bald wieder weiter springen, will dir nur erst Futter bringen. Brr, brr, he steh doch, Pferdchen steh!“
„Hahaha Anika!“
Gemeinsam versorgten sie die Pferde, bevor sie wieder ins Haus gingen. Von draußen roch Anika schon den Duft von Braten, Rotkraut und frischen Knödeln, der beiden in die Nase stieg.
„Da seid ihr ja wieder. Und mein Mäuschen, wie war es, das Reiten???“
„OH, es war einfach - HIMMLISCH - Großmutter Rosemarie!!“
„Jaja, es liegt schon ein bisschen Wahrheit darin. Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!!!“
Gleich nach dem Essen, sprach Anika mit Herrn Bantel und machte einen Termin mit ihm aus. In zwei Stunden sollten sie und Kati im Kaufhaus vorbeischauen.
„Das passt doch wunderbar, Kinder. Großmütter brauchen ihren Mittagsschlaf, und am Abend seid ihr zurück.
„Omi ist einfach die Beste!!!“ platzte Kathrinchen heraus.
„Hahaha, toll gesprochen du kleines Stoffpüppchen, ich hätte es nicht besser sagen können!“
Heute ging es in langsamer Fahrt über die Holperstraßen der ländlichen Idylle zurück ins Herz des Remstals „Schorndorf“. Kati benahm sich heute ausnahmsweise so, wie man es von einem kleinen Mädchen erwarten durfte, höchsten ein „Krach Bum“ wenn Anika ein Schlagloch übersehen hatte war von ihr zu hören. Über die B 29 waren sie dann im Nu vor dem Kaufhaus Bantel eingetroffen.
„Bring mich bitte zu meinem Wägelchen Anika!“ >sieh einer an, die kleine hat offensichtlich Heimweh, wie süß<
„Aber ja doch Schätzchen!“ Ganz behutsam legte sie ihre kleine Freundin in den Holzwagen.
„Kann ich dich auch wirklich alleine lassen?“
„Brausch koi Angscht han Mädle, i bass scho uff mi uff hihihi!“
„Des glaub i dir glei du klois Deifale!“
Fiel Anika in den lustigen Schwabendialekt mit ein.
Herr Bantel begrüßte Anika sehr herzlich in seinem Büro, und freute sich riesig über die Nachricht, dass eine Fersehproduktion im Kaufhaus spielen sollte. Und die Kathrinchen- Püppchen würde er noch heute in Auftrag geben.
„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll Frau Sielfeld, aber wo ist denn nun unser Kathrinchen abgeblieben?“
„Raten sie doch einfach mal!“
„Da gibt es nicht viele Möglichkeiten liebe Anika, ich darf doch!“
„Aber ja doch, sehr gerne, Manfred!“
„Dann ist alles besprochen, da bleib nur noch der Weg zu unserem Stoffpüppchen!“ >wo hätte sie sonst sein können>
Manfred lächelte, als er sie in ihrem Holzwägelchen vorfand.
„Hallo meine Kleine, dach ich`s mir doch das du hier bist. Ich habe mich oft gefragt, wer dich da hineingelegt hat.“
„Guten Tag, Herr Bantel.! Na ich selber, haha!“
„Aber, aber, so ein kleiner Schatz darf ruhig Manfred zu mir sagen!“
„Hihihi, hallo Manfred!“
„Ich freu mich dich zu sehen, kleines Mädchen. Keine Sorge, von mir erfährt niemand etwas. Na, ich sehe es in euren Gesichtern, ihr zwei wollt wieder zurück aufs Land. Wir sehen uns ja bald wieder (Macht mit beiden Händen einen Fotoapparat nach und drückt lächelnd und augenzwinkernd zweimal auf den Auslöser). Dann wünsche ich eine gute Fahrt Anika und Kathrinchen.“
„Danke, Manfred, ich freu mich auf die vielen Püppchen.“
Eine Minute später saßen beide wieder im roten Miniflitzer von Anika.
„Ab nach Hause gehts, zu Großmutter!“
„Gib Gas Mädle, gib Gas, dät dr Manfred jetzt saga! Worauf wardasch no?"
„Alte schwäbische Quasseltante du, ich fahr doch schon!“ >Sie wächst mir an Herz die Kleine. Ob Großmutter ihren Plan gutheißen würde? Ich wünsche es mir sehr, für die Kleine, für Omi, und auch für mich<
„Hihihi, wir kommen Großmutter Rosemarie, „Dufte Biene“ und Bambina, WIR KOMMEN NACH HAUSE!!!“
Hat euch die Geschichte gefallen? Wollt ihr wissen was Kathrinchen und Anika im nächsten Buch erleben...
Teil 4 - "Fräulein Unmöglich"
Auf der Rückfahrt zu Großmutter Rosemarie blieb Anika ein ums andere Mal die Luft weg. Ihre kleine Beifahrerin tobte doch glatt durch ihren roten Miniflizter wie eine wildgewordene Affenbande. Die Rückbank benutze sie als Trampolin, um darauf Luftsprünge, zu vollführen, oder sie krabbelte unter den Sitzen umher. Anika schien es, als ob von überall her ein „Hiihiii“ „Uiiii, so geht das“ oder „Anichen schau mal“ kam. Als ihr der „Frechdachs“ auch noch auf die Schulter hüpfte und sich an ihren Haaren festhielt, da konnte sie es kaum glauben.
„Autsch! Wirst du wohl meine Frisur in Ruhe lassen! Du Teufelsbraten, kannst du nicht einmal fünf Minuten stillsitzen?“
„Bin schon wieder weg. Hiihiii! Soll ich oder soll ich nicht?“
„Wo steckst du denn nun wieder?“
„Hehe! Hallo, hier bin iiiiich!“
Als Anika in den Rückspiegel schaute, lachten ihr aus dem zusammengefalteten Verdeck ihres Cabrios zwei Augen in einem übermütig grinsendem Sommersprossen -Gesicht entgegen. Wie selbstverständlich ließ sich Kathrinchen den Fahrtwind um die Ohren blasen.
„EINFACH SUUUPER, ANIKA!!!“
„Bitteschön, wenn du wieder Bekanntschaft mit der Waschbürste machen willst!“
„Haha, lieber nicht Anika!“
„Komm da bitte wieder runter!“
„Wenn ich dafür deinen ROTEN FLITZER lenken darf?“
„Ich glaube, dir bekommt die viele Frischluft da oben nicht!! Nie im Leben, STOFFPÜPPCHEN!“
„Ob ich mal auf deinen Pedalen herum hüpfe, hiihiii!“
„Untersteh dich!!!“
„Och Mensch, bist du heute langweilig, ich darf überhaupt nichts!“
„Nun ist aber gut Kati, einmal muss Schluss sein!!!“
Anika hielt ihren Mini an, stieg aus dem Wagen, schnappte sich ihr Stoff- Püppchen, und steckte es ihn ihre Reisetasche. Als sie den Reißverschluss zugezogen hatte, waren nur noch Katis Köpfchen und Arme zu sehen.
„So, das hast du nun davon!“
„HILFEEEEEE!!! Polizei, Polizei, das ist Freiheitsberaubung!“
„Hahaha Kathrinchen, nun hab ich auch mal was zum Lachen, hahaha!!!“
"BITTE, bitte Anika, ich bekomme Platzangst!“
„Es ist gefährlich, und dazu auch noch verboten, während der Fahrt im Auto herumzutollen. SORRY Schätzchen, aber du bleibst wo du bist!!!“
„Hast du kein bisschen Mitleid mit einer armen kleinen Stoffpuppe?“
„Du meinst wohl eher, mit einer total verrückten und durchgeknallten Stoffpuppe. Nein, kein bisschen Mitleid.“
„Wirklich, kein - bisschen - Mitleid???“
„Du brauchst gar nicht anfangen zu betteln! Da vorn kommt schon die Abzweigung zu Großmutter.“
„Da hab ich ja noch mal Glück gehabt, hihihi!“
„Weißt Du Kati, auch ein Stoffpüppchen muss sich an gewisse Regeln halten!“
„Oh, liebes Mamilein, sei mir nicht bös, wills auch nie wieder tun, hihihi! “
„Hat man Töne!! Du bist – unmöglich!!!“
„Hahaha. Du – Anika, hab ich dir schon…..gesagt.“
„Was denn….?“
„Das ich dich ganz Doll lieb hab!“
„Ich hab dich auch lieb, Kathrinchen!“ >Viel mehr, als mir lieb ist<
Anika drückte dreimal auf ihre Hupe, als sie Großmutters Bauernhaus vor sich liegen sah. Sie ließ den Wagen ausrollen und beeilte sich ihre Großmutter, die schon auf sie wartete, um den Hals zu fallen.
„HALLOOOO, Hallooo! Hast du nicht was vergessen?“
„Schau mal Oma, Kathrinchen sitzt noch ganz brav im Mini!“
„Lass mich endlich hier raus. Großmutter Rosemarie, HILFE!“
„Haha, na wer hat dich denn so gründlich verpackt?“ Rosemarie hielt sich den Bauch vor Lachen, befreite Kati aber sofort aus ihrer misslichen Lage.
„Na wer wohl, wer wohl!!!“
„Da musst du aber ziemlich über die Stränge geschlagen haben Kindchen!“
„Ich doch nicht, Omi!“
„Erzähl mal, wie war es in der Stadt?“
„Da musst du schon Mamilein fragen, darf ich in den Stall Rosemarie?“
„Wenn du mir versprichst keinen Unfug zu machen! Man darf Pferde nicht erschrecken, hörst du!“
„Klaaar Omi, bin ganz lieb zu ihnen!“
„Soso, na dann spring mal davon kleine Maus!“
Wie ein Wiesel rannte die Kleine hinüber zum Pferdestall.
„Bambina, „Dufte Biene“ huhu ich bin wieder da!“
„Ach, ist die Kleine herrlich. Anika, am liebsten würde ich euch beide für immer hierbehalten.“
„Darüber wollte ich gerade mit dir reden Großmutter!“
„Wolltest Du?“
„Ja, schau mal Großmutter, es ist so! Kathrinchen braucht einen Platz wo sie sicher ist vor den Reportern und wer weiß vor wem noch. Und die Kinder werden auch ganz verrückt nach ihr sein, wenn die Serie im Fernsehen läuft und wenn erst die Kathrinchenpüppchen verkauft werden... Für mich wäre es auch das Beste wenn wir hierbleiben dürfen. “
„Da wartet sicher eine Menge Arbeit auf dich Kindchen.“
„Von hier aus könnte ich alles in Ruhe organisieren Großmutter!“
„Kindchen, es ist hier draußen sehr einsam. Ich könnte mir nichts Schöneres wünschen, als euch beide hier zu behalten!“
„Du bist die Beste, einfach eine Klasse- Omi!“
„Kindchen nun übertreibe nicht. Lass uns lieber nachsehen, was die Kleine wieder anstellt!“
„Besser ist`s!“
Ihr Stoffpüppchen hatte, na klar, inzwischen den ganzen Stall durchkämmt. Beim herumstöbern hatte sie natürlich wieder Schmutz aufgefangen, und ganze Büschel Stroh hingen ihr in den Haaren.
„Tut mir leid Omi, hab`s Kleidchen schmutzig gemacht. Aber ich bin doch das wilde Kathrinchen, hiiihii!“
„Kannst du nicht einmal……ach was, Großmutter ich gebe es auf!“
„Hiihiii!“
„Wir machen dir einfach noch ein paar einfache Kleidchen für den Stall, und fürs Ausreiten mit Bambina. Stoffreste hab ich genug. Mal sehen, was wird da so finden!!“
„JUHUU, neue Kleidchen für Kathrinchen, liebes Großmütterchen ich komme.
Auf Bambina sitzend, wirbelte sie durch die Luft und sprang Rosemarie entgegen.
Stoffpüppchen flliiiiiiegt, hiihiiii!! Bitte auffangen, Omilein!“
„Ach du liebes Bisschen, was machst du nur immer für Sachen, Kindchen, hihi?“
„Hahaha, was hab ich mir da nur für eine Verrückte angelacht?“
Lachte Anika los, als ihre Großmutter und Kati gemeinsam im Stroh lagen. Kathrinchen saß Rosemarie auf dem Schoß und auch die beiden kicherten um die Wette.
„Kindchen, Kindchen, so was darfst du mit einer alten Frau aber nicht oft machen.“
So, oder so ähnlich verging die Woche wie im Flug auf dem alten Bauernhof. Jeden Morgen ritten die Mädchen aus, und Kathrinchen gluckste dabei vor Freude, weil sie auf Bambina reiten durfte. Großmutter hatte viel Freude mit den beiden, denn Anika hatte um Urlaub gebeten, und ihr Verleger Herr Schubert hatte verständnisvoll zugestimmt. Nach zwei Wochen waren die ersten Musterpüppchen bei Herrn Bantel und Anika eingetroffen. Kati staunte Bauklötzchen, als sie plötzlich eine Doppelgängerin bekommen hatte.
„Hiihii, die sieht ja genau wie ich aus. PRIMA, da kann mich keiner mehr von den Püppchen unterscheiden.“
Manfred und sein Kaufhaus bereiteten sich auf das Eintreffen des kleinen Fernsehteams vor, das am Sonntag in einer Woche die erste Folge abdrehen wollte. Frau Bräuninger, die nette Assistentin des Regisseurs war mit Carmen der jungen Visagistin auf dem Hof gekommen, und besprach mit Anika und Kati die Einzelheiten.
„Anika, hast du gesehen, die sind schier in Ohnmacht gefallen als sie mich gesehen haben hahaha!“
„Pssst, wirst du wohl …..Duuu, ich kleb dir sonst ein Pflaster auf deinen Mund!!“
„Ach liebes Mamilein!“
„Nix da, liebes Mamilein, benimm dich gefälligst!“
„Pffff!“
„Denk an das Pflaster Kathrinchen!“
Das half, anschließend wurde "Fräulein Unmöglich" von Carmen zur Probe geschminkt, was ihr überhaupt nicht gefiel.
„Großmutter, muss das wirklich sein, bääh!“
„Leider ja Kindchen, es muss, du möchtest doch hübsch aussehen, oder??“
„Die Kameras können die Farben leider nicht so gut einfangen Kati, deshalb müssen im Fernsehen alle geschminkt werden.“
Erklärte ihr Frau Bräuninger freundlich.
„Na gut, find ich trotzdem doof, das Schminken!“
„Haha!“
Kicherte Carmen. „Hauptsache, du hältst still Kathrinchen!“
„Das Stoffpüppchen ist eine richtige Berühmtheit geworden, alles spricht über die Kleine, wisst ihr das überhaupt?“
„Deshalb verstecken wir uns doch hier auf Großmutters Hof Frau Bräuninger!“
„Wirklich eine gute Idee, Ferien auf dem Land, da habt ihr eure Ruhe. Aber wir müssen nun leider……Auf Wiedersehen, Carmen, hast du alles….ja,…na dann, bis nächsten Sonntag!“
Das Fernsehteam ist ins Kaufhaus Bantel gekommen. Wir es ein Erfolg werden...
Letzter Teil: "Sternchen Kati"
Am Samstagabend kurz nach Ladenschluss, war Manfred Bantel ganz alleine in seinem Kaufhaus. Wie immer gut gekleidet stand er im Erdgeschoss und vergewisserte sich, dass alles bestens vorbereitet war. Mit einem letzten Rundumblick verließ er das Warenhaus und stieg in seinen schwarzen BMW 1 er, um die Stadt zu verlassen. Diese junge Reporterin Anika Sielmann ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ihr fröhliches Lachen, ihre zupackende Art, und wie sie Kathrinchen vor Allem beschützte, hatte großen Eindruck auf ihn gemacht. Im Stillen hatte er beschlossen ihr und dem Stoffpüpchen einen Besuch abzustatten. Außerdem konnte es nichts schaden, am Vorabend vor den Filmaufnahmen noch einmal nach den beiden zu sehen. Natürlich hatte er sein Kommen telefonisch angemeldet und so gab es ein großes Hallo als er bei Rosemarie, Anika und Kathrinchen eingetroffen war.
„Darf ich mich vorstellen liebe Frau Sielfeld, Manfred Bantel vom Kaufhaus!“
„Aber nicht doch lieber Manfred, ich finde, wir können gleich Du sagen, ich freu mich riesig über deinen Besuch!“
„Duu Manfred, ich kann schon richtig reiten, auf Bambina, soll ich sie dir mal zeigen und "Dufte Biene", und denn Pferdestall, und....!“
„Musst du niemals Luft holen Kati? Das muss noch warten, du kannst uns Manfred doch nicht gleich entführen!“
„Da ist ja auch unser wildes Stoffpüppchen, hallo Kathrinchen, na, bist du schon aufgeregt. Morgen ist dein großer Tag? “
„Pffff, wieso denn, nööö, kein bisschen aufgeregt!“
„Ganz erstaunlich, also ich wäre es ganz sicher! Nachher haben wir gnügend Zeit um dein Pferdchen anzusehen, versprochen. Hallo Anika, es ist mir eine große Freude dich hier einmal besuchen zu dürfen! Bist du wenigstens ein bisschen aufgeregt???“
„Das ist die Untertreibung der Woche Manfred. Ich denke an nichts anderes mehr. Klar bin ich deshalb aufgeregt!“
„Dagegen hilft eine warme Suppe, ein gutes Abendessen und ein Schluck guter Trollinger aus dem Remstal, setzt euch ihr beiden!“
„Ich bin eigentlich nicht zum Essen gekommen liebe Rosemarie!“
„Bitte mach mir doch die Freude Manfred. Wenn schon "Fräulein Unmöglich" nichts zu essen braucht. Wenn du möchtest, kannst du in den Pferdestall gehen Kindchen!“
„JIPPIE, JUHU, das musst du mir nicht zweimal sagen, bin schon weg Omilein!“
„Fräulein Unmöglich???“
„Hahaha, den Namen hat ihr Anika gegeben, es gibt glaube ich, keinen passenderen Namen für unser Stoffpüppchen!“
„Kann ich mir denken hahaha, aber hier draußen auf dem Land, kann sie sich ja glücklicherweise nach Herzenslust austoben!“
„Wo das kleine Stoffbündel nur die Energie dafür her nimmt, ganz erstaunlich!“
„Übrigens Anika, es ist eine große Lieferung deiner Kathrinchen- Püppchen eingetroffen. Ich bin wirklich gespannt, wie viele am Montagabend noch davon übrig sind!"
„Unserer Kathrinchen- Püppchen, weißt du noch - wir sind doch jetzt Geschäftspartner. Ich werde noch heute einen Artikel darüber schreiben, wenn Kathrinchen in ihrem Bettchen liegt!“
Gleich nach dem Essen kam Großmutter eine Idee (Nicht nur Kathrinchen hatte es faustdick hinter den Ohren). Waren ihr doch die Blicke, mit denen Manfred seiner Enkelin angesehen hatte nicht verborgen geblieben. Und Anika war seit seinem Anruf ebenfalls wie ausgewechselt gewesen. Den Schalk im Nacken, goss sie ihrem Gast still und heimlich immer wieder ein Schlückchen von ihrem Rotwein Marke „Fellbacher Goldberg“ ein. Wie die meisten Schwaben, liebte Manfred dieses kernig-fruchtige Bouquet, das ihm die Heimat noch ein Stückchen näher brachte.
"Schön habt ihr es hier draußen! Der Hof müsste etwas in Schuss gebracht werden, aber die Landschaft hier, ist einfach traumhaft!“
„Ach herrje, du hast aber einen guten Durst Manfred!“
Rief Großmutter unschuldig aus, als es längst zu spät war. Inzwischen stand die zweite Flasche fast gänzlich geleert auf dem Esstisch.
„Ich fürchte, so können wir dich nicht mehr nach Hause fahren lassen!“
>Sie mal einer an, Rosemarie, Rosemarie. Na wenn das mal nicht geplant war. Das hast du aber schlau eingefädelt. Ich freu mich jedenfalls wenn er bleibt!!!<
„OH, das ist mir jetzt aber wirklich peinlich! Nicht das Du denken...!“
„Das muss dir doch nicht peinlich sein, lieber Manfred! Anika, bitte sei so lieb, und richte für unseren Gast frisches Bettzeug her, wir gehen solange Kathrinchen im Pferdestall besuchen. Weiß der Himmel was sie inzwischen alles angestellt hat. Du kannst ja nachkommen wenn du fertig bist." (Manfred schaute gerade etwas abwesend Anika hinterher)
"Kommst du Manfred?“
"Wie bitte, ach so, natürlich, liebe Rosemarie!“
"Ist sie nicht ein ganzes reizendes Mädchen"
"Ähm, wie bitte!"
"Hahaha Manfred, mir scheint fast, als ob du ein bisschen verwirrt bist!"
„Es ist nur, weil….!“ >ich weiß schon warum, lieber Manfred<
"Das also ist der Pferdestall, hier ist meine Stute „Dufte Biene“ und die süße da ist Bambina, ihr Fohlen. Und die kleine Wilde da, auf dem Boden, die kennst du ja bereits. Wie siehst du denn schon wieder aus Kindchen, na wenigstens hast du dich umgezogen.
„Hihiii, Omi du weißt doch, ich kann einfach nicht still sitzen!“
„Das wird schon wieder sauber, aber wo kriechst du denn überall herum?“
„Na überall eben hiihii! Schaut mal!“
Kati kletterte wieselflink über die Leiter hinauf zum Heuboden und stellte sich oben an den Rand. Sich noch einmal bückend, hielt sie plötzlich einen aufgespannten Regenschirm in der Hand.
„Vorsicht, wildes Kathrinchen im Anflug…….Hihihi, Stoffpüppchen fliiiiiiiiegt!“
Wie an einem zu kleinen Fallschirm, sauste sie ihnen entgegen, und war für einen Moment in einer großen Wolke aus Stroh und Staub verschwunden. Grinsend und sich die Strohhalme aus dem Gesicht pustend stand sie gleich wieder vor den beiden.
„Kindchen, Kindchen!“
Kathrinchen schüttete sich vor Lachen aus. "Hiihiii, haahaa!" Uiiii, war das schöööön!“
„Feierabend mein Mäuschen, für heute ist Schluss.“
„Och Omilein, noch einmal bitte!!“
„Kindchen, ab ins Bad mit dir, es wird Zeit zu Bett zu gehen!“
„Och Omilein, noch einmal!“
„Du muss morgen ausgeruht sein. Das wird ein langer Tag für dich. Na geh schon, oder soll ich dir mit der Wurzelbürste drohen.“
„HILFEE, nicht die Bürste, Anika, Anika!“
Schutz suchend rannte sie zu ihr, da sie gerade den Stall betrat. Anika fing sie auf, und hob sie schmunzelnd vor ihr Gesicht.
„Mein kleines Kindsköpfchen, Großmutter macht doch nur Spaß! Aber nun ab mit dir, und waschen nicht vergessen?“
„Na gut, aber Mama, du musst mir schon helfen!“
„Mach ich doch gerne Kleines!“
Während Großmutter bei Kati blieb, bis sie eingeschlafen war, saßen Manfred und Anika im Garten beisammen.
„Ich staune, wie du alles unter einen Hut bringst. Deine Arbeit bei der Zeitung, die Verhandlungen mit dem Fernsehen und die Kati hüten!“
„Ach, sie ist ein süßer Fratz, ich mach es wirklich gerne. Und Herr Schubert, mein Verleger war so freundlich mir Urlaub zu geben. Nur hin und wieder einen Artikel über Kathrinchen soll ich schreiben!“
„Ob das alles nicht zu viel für dich wird. Auf die Dauer meine ich. Wenn du Hilfe brauchst, ich würde dir gerne helfen!“
„Oh danke Manfred, ich werde dich beim Wort nehmen. Langsam werde auch ich müde. Gute Nacht Manfred, ich freu mich, das du hier bist!“
„Dir auch eine gute Nacht Anika, und träume etwas Schönes!“
Bald kehrte Ruhe auf dem Bauernhof ein. Kati die kleine Rumtreiberin und Großmutter schliefen wie Murmeltiere, während Manfred und Anika noch lange wachlagen. Jeder der beiden interessierte sich für den anderen, und so war es kein Wunder, das der Schlaf sich nicht einstellen wollte. Früh, sehr früh klingelte der Wecker am Morgen. Großmutter stand bald am Herd um den Kaffee zu kochen und frische Brötchen aufzubacken. Kathrinchen stürzte die Treppen herunter und begrüßte Großmutter Rosemarie.
„Hallo liebes Omilein, wann geht’s denn endlich los!“
„Nach dem alle das Bad besucht und gefrühstückt haben!“
„Wirst du auch mitkommen Omi!“
„Um nichts in der Welt würde ich mir das entgehen lassen Kindchen!“
„Fein Omi!“
Nachdem alle fertig waren, beschloss Anika mit Kati und Manfred in die Stadt zu fahren. Rosemarie hatte darauf bestanden, mit ihrem klapprigen Mercedes hinterher zu fahren. Alles Gute Zureden, doch gemeinsam in die Stadt zu fahren war vergeblich gewesen. Kurz nach neun Uhr trafen sie, Rosemarie in ihrem Schlepptau im Parkhaus Bantel ein.
„Da seid ihr ja endlich alle. In einer Stunde drehen wir. Kathrinchen muss gleich zu Carmen zum schminken!“
Der Regisseur und Frau Böhringer waren schon etwas nervös geworden. Zwei große Kameras standen schon bereit für die ersten Einstellungen. Kathrinchen bekam ihr Kleidchen, das die Kinder schon aus dem Video kannten angezogen. Carmen hatte es mit kleinen Sternchen verziert und ihr auch welche ins Gesicht gemalt. Zehn Minuten vor Drehbeginn stand Anika wie früher vor ihrem Wägelchen.
„Als erste Einstellung drehen wir dich, wie du still neben deinem Wagen stehst. Kurz bevor das Kaufhaus geschlossen wir. Dann läufst du zur Rolltreppe und rutscht wie damals an ihr herunter. Hast du das verstanden Kati?“
„Ja hab ich!“
„Fein! Leute Achtung wir drehen!“
Ein Assistent hielt Kathrinchen eine schwarze Tafel vors Gesicht und rief:
„Stoffpüppchen - Wagen, Klappe die Erste!“
Herr Hansen gab Kati das Zeichen! Wie früher stand das Stoffpüppchen an ihren Wagen gelehnt. Dann begann sie sich zu strecken und zu recken, lief zur Rolltreppe und kletterte hinauf.
„HURRA, das wir ein toller Spaß!“ rief sie, und rutsche auf dem Handlauf hinunter. Dieses Mal schaffte sie es oben zu bleiben. Mit einem Höllentempo sauste sie abwärts. Am Ende der Treppe flog sie im hohen Bogen durch die Luft, fiel auf ihren Hosenboden und schlidderte über den Boden.
„Hiihiii, hahaha, Vorsicht an der Bahnsteigkante, wildes Kathrinchen fährt ein. Platz da, iiiiiich kommen!“
„Schnitt! Habt ihr alles rein bekommen?“
„Alles Bestens!“ bestätigten die Kameraleute.
„Klasse Kati, die Szene ist im Kasten! Du bist ein richtiges Naturtalent!“
„Soll ich nicht - noch mal! Onkel Peter?“
„Nein, das war prima, passt so! Zehn Minuten Pause Kinder!“
Großmutter, Manfred und Anika standen etwas abseits, doch hatten alle drei die Daumen gedrückt, damit ja auch alles klappte.
Schon kam Kati angelaufen und sprang Manfred in die Arme.
„Hoppla Kleine, hast du fein gemacht!“
„Kathrinchen, so was darfst du aber nicht machen. Dein Kleidchen, dein Gesicht, hörst du… Du musst schööööön aufpassen Kindchen!“
Frau Bräuninger war entsetzt, wie konnte die Kleine nur so herumtoben.
„Pöööh, aufpassen!“
„Aber sie ist doch….!“
„Kathrinchen, das wilde Stoffpüppchen, hiiihhiii! Richtig Anika.“
Die nächste Szene war die, mit dem Regenschirm.
„Kati, das müssen wir leider wiederholen!“
„Dummer Regenschirm, hihi, macht nichts Onkel Peter!“
„Stoffpüppchen – Regenschirm, die Zweite!“
Den ganzen Tag musste Kati eine Einstellung nach der anderen abdrehen. Sogar mit dem Fahrstuhl durfte sie heute fahren.
„Supiii, das hab ich noch nie gemacht haha!“
„Kathrinchen, es fehlt nur noch die Einstellung, wie du durch die Lüftungsklappe krabbelst und Anika dich auffängt. Schaffst du das noch!“
„Puuh, stöhn, bin ich dann endlich fertig Onkel Peter?“
„Wenn du das hinbekommst!“
„Logisch, Okidoki!“
„Vorsicht, Stoffpüppchen fliiiiiiiegt!!! Fang mich auf Anichen!“
„Schnitt, Feierabend Kinder! Kati, du warst großartig. Ich glaube, das heute ein neues Filmsternchen geboren wurde!“
"Hahaha, Dankeschön Onkel Peter!"
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Zwei Monate später
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Manfred war inzwischen ein häufiger Gast auf dem Bauernhof, der auch über Nacht blieb. Kati hatte inzwischen zwei weitere Folgen abgedreht, und die Kinder waren ganz verrückt nach ihr. Die Kathrinchen- Puppen waren am ersten Tag vergriffen und Manfred musste dringend für Nachschub sorgen. Anika hatte aus Zeitmangel ihren Job bei der Zeitung gekündigt, doch würde sie freie Mitarbeiterin bleiben. In einer Woche sollte der erste Teil im Fernsehen ausgestrahlt werden, bis dahin liefen im KIKA kleine Ausschnitte von den Dreharbeiten im Kaufhaus Bantel. Großmutter war glücklich, als sie für Manfred einen Hengst ausgeliehen hatte, und er das erste Mal mit Anika und Kati zusammen ausritt. Die beiden verstanden sich prächtig und würden ein hübsches Paar abgeben. Kathrinchen war frech genug, schon „Papi“ zu ihm zu sagen. Und Manfred ließ es sich lachend gefallen. Bauarbeiter waren auf den Hof gekommen, und packten fleißig an, um das alte Bauernhaus zu renovieren. Ein schöner Kiesweg und ein Rosengarten wurden angelegt und bald würde Manfred an den Wochenenden hier mit ihnen wohnen. Endlich war es so weit, alle vier saßen in Großmutters Wohnstube und sahen sich im ZDF die erste Folge von „Kathrinchen das wilde Stoffpüppchen“ an. Am Schluss, als Kati von Anika aufgefangen wurde, lagen sich alle vor Freude in den Armen…..
„Manfred, nun musst du nur noch, für immer bei uns bleiben!“
„Ich möchte schon Kati, aber das kommt ganz auf Kati und Rosemarie an!“
Da sah Kati ein zustimmendes Lächeln auf beiden Gesichtern und brach in Jubelstürme aus.
„Juhu, heissa, hoppsassa, dann sind wir bald eine große Familie!"
Vorläufiges Ende der Reihe….
(c) Horst Hübner 2011