
Die Berggipfel rings um das kleine Bergdörfchen St. Marien waren schon längst tief mit Schnee bedeckt. Doch hier unten im Tal warteten die Kinder noch immer darauf, dass es endlich anfangen würde zu schneien.
Hanna saß am Fenster und blickte hoffnungsvoll nach draußen. Ein freudiges Lächeln huschte über ihr Gesicht, denn gerade jetzt fielen die ersten Schneeflocken vom Himmel.
"Siehst du? Es fängt ein wenig zu schneien an", flüsterte Hanna. Obwohl auch Magnus aus dem Fenster geschaut hatte, war ihm der erste Schnee in diesem Jahr nicht aufgefallen. Winzige Schneeflocken fielen tänzelnd herab. Magnus schaute in den Himmel, und staunte, denn immer mehr Schneeflocken fielen herab. Bald war der ganze Boden über und über mit der weißen Pracht bedeckt. Vergnügt rannten die beiden Kinder nach draußen und machten sich daran einen Schneemann zu bauen.
"Magnus, woher kommen den all die wunderschönen Schneeflöckchen."
"Aber das weiß doch jedes Kind Hanna, Frau Holle wohnt im Himmel und wenn sie die Betten macht, dann schüttelt sie ihre Kissen aus und dann fängt es auf der Erde an zu schneien."
"Und Frau Holle macht das ganz alleine Magnus, so viele Schneeflöckchen. Da muss sie aber sehr fleißig sein."
"Vieleicht helfen ihr kleine Engel bei ihrer Arbeit, aber das weiß wohl niemand so genau."
"Die alte Dame ist wirklich nett, ohne sie könnten wir jetzt keinen Schneemann bauen."
"Und nicht Schlittenfahren."
"Und keine Schneeballschlacht machen."
"Bald ist Weihnachten. Hoffentlich schneit es weiter, weiße Weihnachten das wünsche ich mir so sehr."
"Ja und überall glitzert und funkelt es und lange Eiszapfen hängen von den Tannenzapfen und den Dächern der Häuser herunter. So stelle ich mir immer Weihnachten vor."
"Genau wie ich liebes Schwesterlein."
"Mutter wird bald anfangen Plätzchen zu backen, Zimtsterne, Vanillekipferl, Inwersterne und Kokusflöckchen, dann duftet es im ganzen Haus herrlich
nach Gewürzen Honig, Mandeln, Anis und Orangen."
"Dann kommt auch bald das Christkind auf die Erde."
"Und der Weihnachtsmann mit seinen fliegenden Renntieren bringt allen Kindern Geschenke."
"Ob er wohl meine kleine Puppe dabei haben wird, die ich mir von ihm gewünscht habe."
"Und meine Rennbahn. Bestimmt, in seinen Rucksack passen Geschenke für alle Kinder auf der ganzen Erde."
"Das ist auch etwas, was ich nicht verstehe, wie kann in einen kleinen Sack so viel hinein passen."
"Der Weihnachtsmann ist eben ein großer Zauberer Hanna."
"Ich würde gerne noch einen Schneemann bauen, oder lieber ein Schneekind. Der Schneemann möchte sicher genauso wenig alleine spielen wie wir."
"Ja bauen wir ein Schneekind Hanna, weißt du, ohne dich würde es nur halb so viel Spaß machen im Schnee zu spielen. Zu zweit macht es doch viel mehr Freunde."
"Ich bin auch glücklich, das ich ein Brüderchen zum spielen habe."
Hanna und Magnus mussten lachen und bauten vergnügt ihr Schneemannkind.
Für das Schneekind brauchten die Kinder nur zwei große Kugeln zu formen.
Doch es fehlte den Beiden noch eine Mütze ein Besen und ein Schal, damit sie vollkommen waren und nicht frieren mussten.
"Großmutter, wir brauchen einen Besen, Karotten und zwei Schals für die Schneemänner."
"Die sind wirklich sehr hübsch geworden. Auf dem Bachboden finden wir sicher alles was ihr für die Beiden braucht. Und zwei Karotten habe ich auch für euch."
"Vielen Dank Großmutter, du bist so lieb zu uns."
"Ihr seid ja auch zum gerne haben, ihr zwei kleinen Racker."
*** Ende ***