
Ausflug in den Schnee
Sie erwachten abermals durch das laute Vogelgezwitscher, Alle drei gingen baden und mussten dieses Mal auf Gero und Elisa warten, die sich noch nicht gezeigt hatte.
An der Tafel stand jedoch ein Krug in dem wunderbar frischer Traubensaft war. Daneben war ein silbernes Tablett, auf dem kleine belegte Häppchen einluden sie zu verspeisen.
Daneben lag ein weißes Kärtchen, auf dem Gero erklärte, dass sie erst zum Mittagessen zurück sein würden.
„Unterhalb des Badehauses gibt es noch mehr Kellergewölbe, wir könnten doch nachschauen was es dort zu sehen gibt.
„Ohne Gero und Elisa das Schloss zu erforschen, ich weiß nicht, das ist keine gute Idee.“
„Dann lasst und an den Strand gehen, ein wenig am Meer spazieren gehen und vielleicht auch schwimmen gehen.“
Draußen blies heute ein kräftiger Wind, die Wellen waren so groß das schwimmen nicht in Frage kam. Wild brachen sich die Wellen an der Felsenküste. Fauchend schoss die Gischt fast doppelt so hoch als an normalen Tagen, brodeln und schäumend floss das Wasser dann ins Meer zurück.
Langsam ging es dem Mittag entgegen und Thorsten steuerte wieder auf das Schloss zu, als Gero und Elisa uns entgegen liefen.
„Das Meer ist heute ein wenig rau, wie wäre es den Berg mit Skiern oder im Schlitten herunter zu fahren.“
„Skifahren mitten im Sommer oder Schlittenfahren“ staunte ich
„Der Zauberberg hat einen Gletscher der das ganze Jahr über Eis und natürlich auch Schnee in Mengen besitzt. Auf der anderen Seite des Berges verlaufen sanfte Abfahrten, die wenn ihr noch ungeübt seid, nicht zu schwer sein werden.“
„ Oh nein, Thorsten und wir Frauen können sehr gut Ski fahren. Du wirst Mühe haben hinterher zu kommen.“
„Dann versuche ich es erst gar nicht, Elisa möchte lieber mit dem Schlitten hinunterfahren.“ Sagte Gero.
Im Schloss lagen schon die Skiausrüstungen bereit. Hübsch verpackt sahen die Frauen darin aus. Sie gingen nun den Pfad entlang der auf den Berg führte. Nachdem sie eine Anhöhe erreicht hatten, sahen sie den Berg in seiner ganzen Pracht vor sich liegen. Die Spitze des Berges konnten nur geübte Bergsteiger erklimmen, darunter waren die Hänge nicht so steil. Zum Skifahren mussten die Abfahrten geradezu ideal sein.
Gero blieb nun vor einem verschneiten Felsen stehen.
Nun erschien urplötzlich ein Lift mit einer einem Schleppseil. Dieses Seil schleppte Schlitten nach oben die mit Decken und weichen Kissen aus gelegt waren.
„Die Frauen bitte einsteigen.“
mit diesen Worten hielt Gero den Lift kurz an. Mehr als drei Personen konnte ein Schlitten nicht aufnehmen, die Männer folgten mit dem nächsten Schlitten.
Oben angekommen machten sich die jungen Frauen mit Thorsten bereit den Hang hinunter zu fahren. Thorsten ließ die Skier laufen und schon ging es sehr
flott den Berg hinunter. Marion und Stefanie fuhren ab und zu einen kleinen Bogen und wedelten so etwas gemütlicher den Berg hinunter.
Gero nahm nun einen der weich ausgelegten Schlitten die am Ende der Kufen Verlängerungen hatten, auf die Gero nun stand. Dort war der Schlitten auch hochgezogen. Haltegriffe waren daran angebracht.
Elisa ließ sich nun auf dem Schlitten nieder und Gero schob den Schlitten über Die Kuppe. Wild schoss der Schlitten die Abfahrt hinunter. Gero bremste ihn immer wieder ab, indem er mit dem Fuß einen Eisendorn in den Boden drückte.
Gero verließ nun mit dem Schlitten die Abfahrt und lenkte ihn in tiefen Schnee. Zwischen kleinen Tannenbäumen ging es den Berg hinunter. Ab und zu ging es auch etwas bergauf, dann hob der Schlitten ab, und schien für einen Bruchteil einer Sekunde zu fliegen, bevor er abermals Tempo aufnahm.
Elisa lachte immer wieder auf, manchmal bekam sie auch einen Schreck und schrie auf, wenn der Schlitten dicht an Bäumen oder Felsen vorbei schoss.
Als Gero mit dem Schlitten in der Talsohle ausrollte, fuhren die Mädchen mit Thorsten schon wieder den Berg mit einem Zugschlitten nach oben.
Auch Elisa und Gero ließen sich wieder mit dem Schlitten nach oben ziehen.
Thorsten blieb nun bei Marion und Stefanie, gemeinsam fuhren sie nun auch abseits durch tiefen Schnee. Eine wunderschöne Winterlandschaft war hier oben, die Sonne schenkte ihnen wärmende Strahlen. Im Licht der Sonnenstrahlen glitzerte es auf der Piste und von den Bäumen.
Gero ließ den jungen Leuten einen Vorsprung und fuhr nun seinerseits mit Elisa durch den Tiefschnee. Ab und zu lenkte er den Schlitten mit Absicht unter eine Tanne hindurch. Dann schrie Elisa jedes Mal auf und duckte sich tief in den Schlitten. Gero musste dabei lachen, hier oben konnte man sich wieder wie ein kleines Kind fühlen.
„Ist es nicht wundervoll, zwischen den Bäumen und Felsen herunter zu fahren.“
Gero blickte seiner Frau in die Augen.
„Ja mein Gatte es ist herrlich.“
Ein drittes Mal ging es den Berg hinunter, alle hatten ihre Freude daran. Die ersten Anzeichen des Abends zeigen sich, die Sonne stand nun tief am Horizont, die Schatten wurden länger. Als sich alle im Tal gesammelt hatten machten sie sich auf den Rückweg.
Zurück im Schloss war es Zeit das Abendessen einzunehmen.
„Das war ein wunderschöner Ausflug, schon lange sind wir nicht mehr Ski gelaufen. Und das wunderschöne Wetter dazu, alles war richtig zauberhaft.“
Stefanie hatte es zu Elisa gesagt.
„Morgen ist der letzte Tag, ihr müsst euch langsam entscheiden, Elisa und ich wünschen uns so sehr das ihr hier bleibt. Jedoch werden wir Euch nicht drängen. Morgen Mittag müsst ihr den Berg verlassen, wenn ihr gehen wollt.“
„Geht nun auf euer Zimmer und denkt darüber nach, was ihr tun wollt.“
Elisa drückte die jungen Frauen zu Abschied, auch Thorsten umarmte sie. Gero gab den drei Menschen die Hand und wünschte ihnen eine gute Nacht.
Als sie auf ihrem Zimmer angekommen waren, fing nun Marion an zu sprechen.
„Wir sind uns wohl einig das wir bleiben werden, oder hat jemand seine Meinung geändert.“
Thorsten und Stefanie zögerten nicht und schüttelten die Köpfe.
„Nein Marion wir wollen auch bleiben. Es ist natürlich schlimm unsere Freunde und Familie nicht mehr sehen zu können. Doch für uns und unsere Kinder, kann es doch keinen schöneren Fleck auf der Erde geben. Unsere Kinder werden
beschützt und behütet aufwachsen, den Gero und Elisa werden über ihnen wachen.
Dabei sah er Marion tief in ihre Augen. Er hatte sich schon lange in sie verliebt.
Stefanie würde warten müssen, bis ein weiterer Mann oder eine kleine Gruppe bis zum Zauberwald oben am Berg vordringen würden.
Jedoch hoffte Thorsten, dass da ja nun der Bann gebrochen war, und die Menschen nun jeden Tag heraufkommen konnten, Stefanie bald einen hübschen Mann bekommen würde. Dann würden hier in wenigen Jahren viele Kinder mit den kleinen Elfen spielen. Gero und Elisa würden wie liebevolle Großeltern über sie wachen.
Nochmal überdachten sie alle Möglichkeiten die sich daraus ergaben.
„Elisa und Gero werden wohl sehr glücklich sein wenn sie es erfahren.“
„Sicher werden sie glücklich sein, so lange einsam zu sein, muss schlimm für sie gewesen sein.“
„Marion sag du es ihnen Morgen und wir werden dir zustimmen.“
Als das nun alles Besprochen war, gingen sie zu Bett. Am anderen Morgen nahmen sie gemeinsam das Frühstück ein und gingen anschließend ins Badehaus.
Gemeinsam liefen sie in den Garten wo Gero mit Elisa schon auf sie gewartet hatten.
Gero und Elisa sahen die jungen Menschen erwartungsvoll an.
„Wie habt ihr euch entschieden. Gespannt blickten sie auf
„Wir würden gerne alle Drei hierbleiben und mit euch zusammenleben. Das haben wir gestern Abend beschlossen“
Darüber sind wir sehr glücklich, wir danken Euch von Herzen, so soll es sein und wir werden alles tun, damit ihr in unserem Reich glücklich werdet.
So lasst uns dann darauf anstoßen mit dem Besten was wir zu bieten haben. Eine große Flasche Perlwein wurde geöffnet und nun tranken alle auf das große Ereignis.
Denn es war wohl ein großes Ereignis, das nach Jahrhunderten der Trennung hier im kleinen Reich von Gero dem Zauberer wieder Menschen und Zauberer zusammen leben wollten.
Es verging nur ein halbes Jahr bis eine zweite Gruppe von Wanderern bis zum Zauberberg vorgedrungen war. Gero erklärte auch ihnen die alte Geschichte in der die Drachen mit den Zauberern gegen die Menschen Kriege geführt hatten.
Das Machtwort vom „Herrscher aller Zeiten“ hatte die Kampfparteien für immer getrennt.
Drei von den Neuankömmlingen wollten für immer bleiben. Ein junger Mann, sein Name war Johannes, hatte schon ein Auge auf Stefanie geworfen. Auch Stefanie war er aufgefallen, er war zwei Jahre älter, und Lehrer für Mathematik.
Zwei Jahre später war Marion mit Thorsten und Stefanie mit Johannes verheiratet, beide hatten ein kleines Töchterchen und erwarteten bald wieder Nachwuchs.
Gero und Elisa waren nun glücklich, denn nun waren sie nicht mehr alleine. Kinder spielten auf der Wiese mit den Elfen, und langsam dachte Elisa daran ein erstes Fest für die wachsende Zahl der Menschen zu geben.
Und was den „Herrscher aller Zeiten“ betrifft,
was in den engen Grenzen von Geros Reich möglich war, würde eines Tages vielleicht überall auf der Erde möglich werden.......
Ende