Gestern hatten Tom mein Freund und Beschützer und ich Michi beschlossen nach der Schule in den Dünen ein Sonnenbad zu nehmen. Nachdem wir unsere Schulaufgaben gemacht hatten, durften wir unsere Badesachen die kleine Decke und den Sonnenschirm auf unsere Fahrräder packen und los ging es in schneller Fahrt den Berg hinunter. Schon hörten wir das Rauschen der Meeresbrandung. Viele Kinder waren schon am Strand versammelt bauten Burgen oder tollten mit anderen Kindern vergnügt im Wasser.
Wir wollten jedoch etwas abseits von den anderen hinter den Dünen den Nachmittag verbringen. Michaela war als erste an unserem Lieblingsplatz. Schon breitete sie unsere Decke im Sand aus, zog ihre hübsche Sonnenbrille aus ihrem Täschchen und legte sich in die Sonne. Ich steckte den mitgebrachten Sonnenschirm tief in den Sand und legte mich zu Michaela.
Die Sonne stand hoch am Himmel,es war heiß und nicht das kleinste Lüftchen wehte uns um die Nasen.
"Tom lass uns schwimmen gehen mir ist schrecklich heiß."
"Sehr gerne meine Kleine."
"Und sag nicht immer meine Kleine zu mir, für meine zehn Jahre bin ich ganz schön groß."
"Trotzdem bist du einen ganzen Kopf kleiner als ich Michi."
"Du bist ja auch zwei ganze Jahre älter als ich. Aber wenn du artig bist, dann darfst du jetzt mit mir schwimmen gehen."
"Ich finde dich einfach süß, obwohl du mich immer herum kommandierst."
"Findest du."
"Aber nein, du bist ganz in Ordnung Michi."
Fröhlich rannten wir zu Strand hinunter und stürzten uns in die Fluten. Ah tat das gut, so ein kühles Bad wirkte wahre Wunder wenn die Sonne einen geradezu braten wollte. Fast eine halbe Stunde schwamm ich mit Tom im Wasser. Es war schön so einen treuen Freund zu haben. Tom würde mit mir überall hingehen ich brauchte ihn nur zu fragen. Noch nie hatte er nein gesagt, nur manchmal hatte er eben keine Zeit aber das war ja schließlich nicht seine Schuld.
"So Tom, nun möchte ich ein bischen auf der Decke liegen und vor mich hin dösen."
"Ich könnte auch eine Pause vertragen Michi."
Tom und ich waren tatsächlich in der Mittagshitze eingeschlafen. Ich erwachte als erste Tom schlief noch tief und fest wie ein Baby.
"Woow ich glaube ich spinne. Tom, Tom sieh doch nur."
Ich hatte es so laut gerufen, das Tom erwacht war. Müde rieb er sich die Augen.
"Warum schreist du den hier so herum."
"Mach doch endlich deine Augen auf, das glaubst du nicht."
"Was glaube ich nicht, boah ey, sowas gibts ja gar nicht. Siehst du was ich sehe."
"Wenn du die Knetfiguren meinst, die über die Düne laufen, ja die sehe ich. Ist das eine, eine, wie heißt das nochmal."
"Fata Morgana, wenn du die meinst."
"Ja die meine ich, es muss wohl eine sein. Oder wir haben beide einen Sonnenstich bekommen."
"Hallo, hallo ihr da."
Eine ganze Gruppe von Knetmännchen war über die Dünen gelaufen. Als Tom ihnen zurief, blieben sie für einen Moment stehen, um sogleich die Richtung zu wechseln. Auch sie hatten sommerliche Kleider an, einer hatte einen Regenschirm als Sonnenschutz zweckentfremdet und ein anderer schleppte eine Kühlbox mit sich herum. Es dauert wohl fünf Minuten, bis sie vor unsere Decke stehen blieben.
"Hallo, wir suchen das Meer, können es aber nicht entdecken."
"Seit wann können Knetmännchen sprechen und seit wann gehen sie im Meer baden."
"Es ist ganz einfach, der Sommer ist so heiß das wir uns fast nicht mehr bewegen können. Wir sind ganz steif und fest geworden in der Hitze."
"Ach und da seit ihr einfach lebendig geworden und habt beschlossen ans Meer zu laufen."
"Wir sind immer lebendig junger Freund, wie ist überhaupt dein Name. Ich bin Jimmy der Wachmann, der Kleine da ist mein Bruder Wolfi und die anderen Sind Julia Bert und Klausi. Und der kleine Tintenfisch nennt sich Pitsch die Krake."
"Ich bin Tom, und das ist meine Freundin Michi. Eigentlich heisst sie Michaela aber ihre Freunde nennen sie Michi."
"Ich sehe schon an euren Gesichtern, das ihr noch nie Knetfiguren gesehen habt, die selber laufen und sogar sprechen können. Wisst ihr, wenn ihr in der Schule seit, dann spielen die Spielsachen eben mit anderen Spielsachen. Oder glaubt ihr,
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wir sitzen den ganzen lieben Tag nur so herum und warten darauf, das jemand mit uns spielt."
"Ehrlich gesagt Jimmy, denken das alle Kinder."
"Soso, da muss ich euch aber entäuschen. So ist das nicht. Doch wenn ihr schon mal hier seit, wir könnten eure Hilfe gebrauchen."
"Das Meer ist gleich da unten."
"Sind dort viele Kinder."
"Heute sind fast alle da, wieso fragst du das."
"Du könntest uns Wasser hierher bringen. Es müssen ja nicht gleich alle Kinder erfahren das wir lebendig sind."
"Hol ihnen schon Wasser Tom."
"Ok meine Kleine, äh meine liebe Michi wollte ich sagen."
"Da hast du gerade noch die Kurfe gekriegt, mein Lieber. Abmarsch jetzt."
"Jawohl meine Dame."
Tom lief lachend zum Meer hinunter und brachte kurze Zeit später einen großen Eimer voller Wasser mit zurück.
Nun schob er den Sand an einer Stelle zur Seite, bis feste Erde zum Vorschein kam. Dann goss er etwas Wasser hinein und half einem Knetmännchen nach dem anderen hinab, bis alle mit ihren Füßen im Wasser standen.
"Endlich Wasser, herrlich, ich kann mich schon etwas leichter bewegen. Danke Michi, danke Tom das tut richtig gut."
Die Männchen hüpften wie kleine Kinder mit ihren Beinchen hin und her und spritzen sich gegenseit nass. Ständig war ein Ah und Oh wie schön zu hören.
"Da habt ihr uns einen großen Dienst erwießen, ich danke euch im Namen aller meiner Freunde dafür."
"Nichts zu danken, das haben wir doch gerne getan. Was macht ihr nun."
"Vieleicht dürfen wir noch ein bisschen bei euch bleiben."
"Solange ihr möchtet, es ist lustig euch beim baden zu beobachten."
"Besonders bei Kraki, sieh nur Tom er hält seine Fangarme wie einen Brausekopf und lässt das Wasser über sich laufen. Das sieht zu komisch aus."
"Wohl dem der acht Arme hat."
Alle auch die Knetmännchen mussten lachen. Es wurde noch ein sehr lustiger Nachmittag den die Knetmännchen waren richtige Verwandlungskünstler. Jimmy war bald ein Kamel und nur etwas später war er ein Löwe der aus Leibeskräften brüllte, sodass Michi sich vor Schreck hilfesuchend an Tom klammerte.
"Das darfst du ruhig öfter machen Michi."
"Aber nur vor den Knetmännchen Tom."
Michi war ganz rot geworden, Tom freute sich sehr darüber, war es doch ein Zeichen wie sehr sie ihn mochte.
*** Ende ***