Der Wecker klingelt früh auf einem Bauernhof. Die Kühe mussten gemolken, die Tiere gefüttert und der Stall ausgemistet werden, bevor Heinrich an die Feldarbeit denken konnte. Schlag fünf Uhr am Morgen saßen Heinrich und Sabine am Frühstückstisch. Klammheimlich war auch Sarah aufgestanden und hatte sich zu ihnen geschlichen."
Morgen Mama, hallo Papa!" kam es noch etwas schläfrig über ihr Lippen.
„Guten Morgen Schätzchen, du hast doch Ferien!" Sabine schüttelte missbilligend ihren Kopf. "Du solltest aber um diese Zeit noch schlafen!"
„Oooch Mama, ich möchte doch Rosa und Maxi bei der Stallarbeit helfen!"
„Heinrich, sag doch auch mal was!"
Da schaute Sarah ihren Papa mit großen flehenden Augen an und rief: " Ach bitte Papa, ich mache auch alles, was du willst!" da lächelte ihr Papa "Hmm, wirklich alles?"
„Jaaaa, wirklich alles!!!" rief Sarah
„Dann wirst du heute Rosa beim ausmisten helfen!"
„Prima Papa!"
„Du lässt dich auch jedes Mal von ihr um den Finger wickeln Heinrich!"
„Sie kommt eben ganz nach ihrer Mama, Schatz!"
„Hiiihiii!“ kicherte Sarah vor sich hin.
„Soso!“ grinste Sabine. „Dann kann ich dich also auch um den Finger wickeln!“
„Nur zu gerne meine Liebe!“ fröhlich lächelnd zwinkerte er seiner besseren Hälfte zu.
Gleich nach dem Frühstück machten sich alle drei auf, um Rosa und Maxi im Stall zu helfen.
Hallo lieber Benno, du musst brav das Haus bewachen, hörst du?"
„Wuff, wuff!"
„Braver Hund!"
„Rosa, Rosa!“ rief sie, während sie auf den Schweinestall zulief, während Heinrich und Sabine im Kuhstall verschwanden.
„Morgen liebe Maxi, schon fleißig bei der Arbeit!" grinste Heinrich ihr entgegen.
„Morgen Heinrich, ja, die Arbeit macht sich schließlich nicht von alleine!"
„PLATSCHT!!!" machte es hinter ihr, Fiona hatte ganz ungeniert einen großen Kuhfladen fallen lassen, gerade als Maxi mit dem ausmisten fertig war.
„Oh welch ein Malör, hihii! Fiona du Ferkel!!" belustigt griff Maxi wieder zur Mistgabel. „Ene mene Miste!“
„Hahha, ja Maxi, Kühe sind leider nicht stubenrein!"
Auch Rosa und Sarah waren fleißig bei der Arbeit.
„Holst du bitte frische Stroh Sarah?"
„Na klar Rosa!" in der Scheune gab es jede Menge davon. Schnell war die Schubkarre gefüllt, da sprang ihr Murrli von hinten auf die Schulter und rieb schnurrend ihr Näschen an Sarahs Wange.
„Hoppla! Murrli meine Süße, da bist du ja, kommst du mit in den Stall?" bereitwillig ließ sie sich von Sarah auf das Stroh setzen.
„Miau, miau, miau!" mauzte sie. „Du willst deine Milch haben, ich weiß Murrli!" tröstete Sarah ihr Lieblingskätzchen. Kaum war sie zurück im Stall da rief sie auch schon ihrer Mutter.
„Mama, Murrli hat Durst!"
„Die Milchbar ist eröffnet, na komm Kätzchen, du weißt wo dein Platz ist!!!"
Mit aufgestelltem Schwänzchen tapste Murrli zu Sabine, die ihr ein Schälchen warme Milch unter die Nase stellte. „Miau, miau!"
„Maxi willst du nicht gemolken werden? du bist die Letzte!“ rief ihr Sabine entgegen.
„Ich komme schon!" eilig lief sie zu Sabine und wurde von ihr gesäubert und an die Melkmaschine angeschlossen. „Sonst platze ich noch, muuh, muuh, hihihi!“
„Sarah! du musst das Stroh gleichmäßig auf dem Boden verteilen!"
„Ja Rosa!" Papa hatte sie schon oft dabei zugesehen, der Boden musste gut bedeckt sein, damit die Schweine mit ihren Bäuchen nicht auf kalten Boden lagen. „Ist es so richtig Rosa?"
„Prima machst du das!" lobte Rosa die Kleine. „Hilfst du mir dann, eine Fuhre muss noch zum Misthaufen gebracht werden!?"
„Gerne Rosa!“ da entwischte Poldi, eines von Klaras Ferkelchen, weil Sarah vergessen hatte, das Türchen der Box zu verschließen. „Du kleiner Ausreißer, hiergeblieben, wo willst du denn hin.“
Sarah und Rosa sprangen ihm lachend hinterer. Doch war es gar nicht so einfach Poldi wieder einzufangen. Immer wieder entwischte ihnen das kleine Schweinchen. „Quick, quick, quick!“ machte es und sauste wieselflink davon. Die kleine Hetzjagd ging durch den ganzen Stall, hin und her scheuchte Poldi die beiden.
„Hahaha, hab ich dich endlich, du kleine Maus!“ lachte Sarah als sie Poldi erwischt hatte.
„Quick, quick, quick!“ zappelnd und strampelnd lag Poldi in ihren Armen. „Nix da, hiergeblieben!“
„Puuh!“ schnaufte Rosa. „Ganz schön anstrengend war das!“
„Hiihii!“ gluckste Sarah. „Aber super lustig hahaha!“
"So Klara, hier hast du dein Ferkelchen wieder!"
"Grunz, grunz!" machte Klara, der es gar nicht aufgefallen war, dass eines ihrer vielen Babys fehlte.
„Gut, dass es dein Vater nicht gesehen hat! Du darfst die Box nie offen stehen lassen!“
„Ja Mama!“ schuldbewusst blickte Sarah zu ihrer Mutter hinüber.
„Auf auf, ihr beiden bringt die letzte Fuhre nach draußen. Ich muss gleich in die Küche, Essen machen!“
Das hatten die beiden wegen der Aufregung ganz vergessen, eifrig luden sie die Schubkarre voll und brachten sie zum großen Misthaufen.
„Hihi, Geschafft!!!“ lachte Rosa.
„ Noch nicht ganz, wir müssen noch die Hühner füttern!“
„Och, das bisschen schaffen wir auch noch!“
„Na klar schaffen wir das Rosa!“
Während Rosa die Hühner fütterte, holte Sarah die Eier aus den Nestern und legte sie vorsichtig in den Weidenkorb, der mit weichem Stroh ausgepolstert war. Sarah brachte sie zu ihrer Mutter und strahlte sie glücklich an.
„Wir sind fertig Mama, dürfen wir jetzt zum spielen auf die Wiese!“
„Na klar Schätzchen, danke Rosa und Maxi, ihr seid uns wirklich eine große Hilfe. Sarah du kannst Benno mitnehmen er, freut sich bestimmt!“
Fröhlich liefen Rosa und Maxi zu ihrem Lieblingsplatz unter der Eiche. Sarah war zu Benno gelaufen und befreite ihn von seiner Kette.
"Wuff, wuff, wuff!" endlich dachte Benno.
"Komm mit Benno wir gehen spielen!"
Doch als Sarah mit Benno an der alten Eiche angekommen waren, schliefen Rosa und Maxi friedlich im Gras. Da musste auch Sarah gähnen, auch sie war von der Arbeit müde geworden ohne es zu bemerken.
„Och Benno, nun muss das spielen warten. Ein kleines Schläfchen wird mir auch guttun! Du bist mir doch nicht böse?“
„Wuff, wuff!“
„Hihii, schön, lieber Benno. Du wirst auf uns drei aufpassen, ja Benno?“
„Wuff, wuff!“
Zufrieden legte sich Sarah neben Rosa und Maxi ins tiefe Gras, müde streckte sie ihre Glieder aus, und war bald eingeschlafen!!!
*** Ende ***